Alle meine Töchter

6. 11. 1995

1. Der Skandal
Richter Berthold Sanwaldt lebt als Witwer zusammen mit seinen drei Töchtern in einer großzügigen Stadtvilla in München. Anna, 27, seine älteste Tochter, ist promovierte Betriebswirtin und auf dem besten Weg, als Direktionsassistentin im Bankhaus Hohdorf Karriere zu machen. Sylvie, 18 Jahre und bildschön, hat gerade ihr Abitur bestanden und träumt sich etwas ziellos durchs Leben. Im Moment jobbt sie in einem Bistro und lässt sich von Harry, einem Fotografen, umgarnen, der sie zu einer Model-Karriere überreden möchte. Das Nesthäkchen Patty ist für ihre zwölf Jahre ziemlich gewitzt und managt ihren Vater und ihre Schwestern souverän. Seit dem Tod von Sanwaldts Frau hat seine Schwester Mathilde den Haushalt geführt. Nach deren überraschender Hochzeit suchen Berthold und seine Töchter eine Haushälterin. Um die Stelle bewirbt sich Margot Dubies. Margot wurde eben aus der Haftanstalt entlassen, wo sie 15 Jahre wegen Doppelmordes einsaß. Die attraktive und ungebrochene Frau hatte jedoch über all die Jahre immer wieder ihre Unschuld beteuert. Berthold, damals Beisitzer in Margots Verhandlung, war der einzige Mensch, der ihr geglaubt hat. Als er nun - ohne seine Töchter vorher ins Vertrauen zu ziehen - Margot einstellt, hängt der Haussegen schief. Anna, Sylvie und Patty sind empört über ihren Vater: Er hat sie nicht einmal nach ihrer Meinung gefragt. Da Sanwaldt geschworen hat, Margots Geheimnis nicht zu verraten, lässt er seine Töchter zunächst im Unklaren. Die Mädchen vermuten, dass er ihnen eine neue Geliebte unterjubeln will.
Sanwaldts langjährige Freundin, die Gynäkologin Dr. Sonja Muth, wird allmählich misstrauisch. Bevor sie zu einem Kongress aufbricht, schickt sie Sanwaldt einen Brief und stellt ihm ein Ultimatum: entweder Ehe - oder Schluss. Währenddessen besichtigt Anna ein Appartement, das die Geschäftsleitung des Bankhauses Hohdorf seiner neuen Direktionsassistentin zur Verfügung stellen will. Dort trifft sie auf den Junior-Chef Jens Hohdorf, den sie für den Hausmeister hält. Wenig später bleibt sie mit ihm im Fahrstuhl stecken - eine prekäre Situation, doch Jens, der vermeintliche Hausmeister, versteht es bald überaus sensibel, die aufgebrachte Anna zu beruhigen. Die Nacht im Fahrstuhl vergeht für beide wie im Flug. Die Töchter proben den Aufstand. Trotzig beschließen sie, die Villa zu verlassen: Anna hat sich entschlossen, in eine Dienstwohnung des Bankhauses zu ziehen, Sylvie will mit Hilfe von Harry eine Karriere als Fotomodell in Südamerika starten, und Patty beabsichtigt, in ein Internat zu gehen. Sanwaldt fragt seinen Freund Prälat Rottmann um Rat und kommt schließlich selbst auf die vermeintliche Lösung: Er nimmt sich vor, Sonja zu heiraten, in der Hoffnung, damit alle Schwierigkeiten beseitigen zu können. Sylvies Freund Harry hat durch einen Zufall Margot Dubies am offenen Fenster in Sanwaldts Haus erkannt. Er wittert sofort eine Geschichte und bietet die Story seinem Chefredakteur an, und wenig später gelingt es ihm, ein Foto von Margot zu schießen. Am nächsten Tag platzt die Bombe: Harrys Geschichte ist in der Zeitung. "Giftmörderin bekocht ihren Richter" heißt die Schlagzeile: Nun muss Sanwaldt Farbe bekennen.

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Bearbeitet am 4. Januar 2001