18. 11. 1999
13. Allein auf der Welt
April/Mai 1945. In der Bombennacht von Dresden hat Victor den gelben
Stern abgetrennt. Unbemerkt kann er im Strom der Überlebenden untertauchen,
als Flüchtling unter vielen. Doch ohne Eva scheint das alles sinnlos.
Auf einem kleinen Bahnhof entdeckt Victor im Durcheinander nach einem Fliegerangriff
eine Frau, die vielleicht Eva sein könnte. Er verlässt Hals über
Kopf den Flüchtlingszug, und das Wunder wird wahr: Eva steht vor ihm.
Während die beiden ihr Glück kaum fassen können, meldet
das Radio die Nachricht von Hitlers Tod. Nun kann es nicht mehr lange dauern.
Es gilt jetzt durchzukommen, nicht aufzufallen und genügend Nahrung
aufzutreiben, bis das Ende wirklich da ist. Vorsichtshalber halten sich
Eva und Victor zwischen den immer näher rückenden Fronten. Die
Nazis sind nach wie vor eine tödliche Gefahr, und von den Russen wissen
sie zu wenig. Die Nazipropaganda jedenfalls lässt Eva nichts Gutes
ahnen. Victor ist nur noch von einem Wunsch beseelt. Er will seine Manuskripte
und Tagebücher holen. Heimlich schlagen sich die Klemperers bis nach
Heidenau durch. Die Russen haben mittlerweile das Krankenhaus übernommen,
und Annemarie muss sich wieder einmal geänderten politischen Verhältnissen
anpassen. Für Victor aber zählt nur eines: Seine Papiere im Versteck
sind unversehrt. Das nächste Ziel ist Dölzschen. Victor und Eva
Klemperer sind wieder zu Hause. Aber der Nazi-Terror hat für immer
seine Spuren hinterlassen. Vor allem Victor hat sich verändert. "Für
diese Art von Mitleid bin ich tot", antwortet er dem alten Freund Feller,
als der ihn um einen politischen Entlastungsbrief bittet. Nachdem Victor
schon bald die Lehrerlaubnis zurückerhält, scheint das Leben
der Klemperers wieder in normalen Bahnen zu verlaufen. Doch kann man das,
was geschehen ist, vergeben und vergessen?
Bearbeitet am 21. Mai 2005