29. 4. 2000
Darsteller: Friedrich von Thun (Helmut Firntaler), Andrea Wildner, Susi
Nicoletti, Barbara Bauer
Musik: Hans Günter Wagener; Kamera: Lothar Stickelbrucks; Buch:
Cornelia Willinger; Regie: Dagmar Damek
3. Tierisch verliebt
Hereingeschneit ist sie wie eine Schneeflocke, Augen hat sie, wie abgelutschte
Malzbonbons. Misstrauisch hört Andrea Firnthaler den Schwärmereien
ihres Sohnes Helmut zu. Wenn dieser zu diesem Vokabular greift, kann es
sich nur um einen Hund handeln, in den er sich unsterblich verliebt hat.
Schließlich ist Helmut Tiertrainer und nennt bereits mehr als acht
Hunde sein eigen. Aber dieses Mal täuscht sich Andrea. Es ist Christine
Nienhaus, die Helmut derart verzaubert hab. Das Anliegen der schwerreichen
Dame klingt genauso verlockend wie ungewöhnlich: Helmut soll ihrem
Pudel Lumpi beibringen, dass er Christine als Frauchen lieben lernt. So
jedenfalls hat es ihr gerade dahingeschiedener Gatte testamentarisch verfügt.
Andernfalls läuft Christine Gefahr, Haus und Hof an die Geliebte ihres
Mannes zu verlieren. Beim näheren Kennenlernen stellt Helmut schnell
fest, dass Lumpi sein Frauchen abgrundtief hasst. Und da auch Christine
für Lumpi nur wenig gute Worte hat, schlägt sich Helmut sofort
auf die Seite des Tieres. Denn Christine entpuppt sich als verwöhnte,
launische und ziemlich spitzzüngige Frau. Einzig Helmuts Mutter Andrea
hat sie zu verdanken, dass Helmut den Auftrag dennoch annimmt. In den folgenden
Wochen ist es Helmut eine Lust, Christine und Lumpi durch den Hindernis-Parcours
zu jagen, sie über Gatter springen und durch Gräben schwimmen
zu lassen. Die Anstrengungen zeigen auch langsam Wirkung: Lumpi beginnt
tatsächlich, Christine zu mögen. Kurz vor dem Notartermin, an
dem Christine und Lumpi ihre gegenseitige Zuneigung amtlich dokumentieren
müssen, erfährt Helmut die ganze Wahrheit. Die Geliebte, die
andernfalls die testamentarisch Begünstigte wäre, ist ausgerechnet
eine gute Freundin von ihm, die mit dem Erbe ihr überfülltes
Tierheim sanieren könnte. Entgegen ihrer Behauptung würde Christine
natürlich nicht mittellos dastehen sondern ihren normalen Pflichtteil
bekommen. Helmut ist wütend - auf Christine aber auch auf sich selbst.
In Windeseile versucht er nun, Lumpi wieder umzudrehen. Bis zum Notartermin
bleiben ihm immerhin noch ein paar Tage. Womit er allerdings nicht gerechnet
hat: sein Training hat auch bei Christine selbst Spuren hinterlassen. Ihm
zu Liebe hackt sie eigenhändig Holz für ein romantisches Kaminfeuer
und zaubert ein wunderbares Menü auf den Tisch. Helmut genießt
einen wunderschönen Abend mit ihr und sein Gewissen wird immer schlechter.
Was um Himmels Willen soll er nun bloß mit Lumpi machen? Schließlich
ist der Notartermin bereits am nächsten Morgen.