Nesthocker - Familie zu verschenken

19. 3. 2002

Musik: Jörg Magnus Pfeil; Kamera: Meinolf Schmitz; Buch: Iris Kobler & Michael Gärtner; Regie: Christoph Klünker

19. Nase im Wind
Gut gelaunt schließt Marianne die Haustür auf: Alle Räume leer - offenbar sind ausnahmsweise tatsächlich alle ihre Nesthocker heute ausgeflogen. Und das an ihrem Geburtstag ? Um so größer dann die Freude, als man ihr eröffnet, dass sie eine Überraschungsparty erwartet. Marianne ist überwältigt - und trägt es mit Fassung, dass das Büffet leider erst zur Hälfte fertig ist. Beim Aufräumen, was man wieder ihr überlässt, passiert es. Sie übersieht einige am Boden stehende Flaschen und stürzt die Kellertreppe hinunter. Als Marianne wieder zu sich kommt, liegt sie im Krankenhaus. Doch zum Glück hat sie keine Kopfverletzung davongetragen - Marianne darf eigentlich wieder nach Hause. Blitzschnell kombiniert sie, dass sie im Krankenhaus liegen muss. Bedauernd und ihren ganzen Charme bemühend blinzelt sie den Arzt an: ein bisschen Urlaub von ihrer anstrengenden Familie könnte sie jetzt wunderbar gebrauchen ? Diese nimmt halb entsetzt, halb bestürzt zur Kenntnis, dass Marianne für mindestens eine Woche ausfallen wird. Aber da sie ja im Krankenhaus relativ viel Zeit hat, hat jeder der Nesthocker eine "Kleinigkeit", die Marianne eigentlich erledigen könnte. Gefrustet starrt Marianne auf Ninas Steuererklärung, die sie auf ihrem Bett ausgebreitet hat. Auch ihre Bettnachbarin Marlene stöhnt. Ihr Arbeitgeber hat es sich nicht nehmen lassen, sie im Krankenhaus mit einem Notebook und verschiedenen Akten zu versorgen, damit sie einen dringenden Auftrag von hier noch herausgeben kann. Als ein Windstoß den beiden sämtliche Unterlagen durcheinander wirbelt, fegt er den beiden gleichzeitig eine Idee in den Kopf. Sie werden alles stehen und liegen lassen und einfach abhauen. Marlenes alter Mercedes steht voll getankt auf dem Krankenhausparkplatz. Fröhlich singend befinden sich die beiden wenig später auf dem Weg nach Barcelona, während zuhause Lotte, Jan und Nina aus allen Wolken fallen. Das schlechte Gewissen schlägt allen dreien. Mariannes Warnzeichen ist schließlich unmissverständlich. Besonders Jan macht sich Vorwürfe: schon viel früher hätte er durchgreifen und sich ein bisschen Privatleben und partnerschaftliche Zweisamkeit für sich und Marianne ausbedingen müssen. Als er erfährt, wohin Marianne und Marlene verschwunden sind, bucht er sich den nächsten Flug nach Barcelona. Aber auch Lotte packt die Koffer. Sie sieht das Familiennest ernsthaft in Gefahr und bringt schließlich Nina dazu, sie nach Spanien zu begleiten. Inzwischen lernt Marianne unterwegs Leo Claassen kennen, einen charmanten Weltenbummler von etwa 20 Jahren, der sich den beiden bis Barcelona anschließt. Marlene ist skeptisch - und scheint damit zunächst Recht zu behalten. Denn eines Morgens ist Leo samt Auto verschwunden. Marlene tobt, denn im Kofferraum hatte sie ihre und Mariannes Handtasche eingeschlossen ? Ohne Geld müssen sich die beiden nun durchschlagen - und so kommt es, dass sie gerade rechtzeitig in Barcelona eintreffen, um dort Jan, Lotte und Nina aus der Patsche zu helfen. Ein Taschendieb hat ihnen die Papiere gestohlen. Marianne soll die Drei nun vor der Polizei identifizieren. Die Versuchung für Marianne ist groß. Sie hätte jetzt die einmalige Chance, ihre Nesthocker ein für allemal los zu werden ?!

Christian Wunderlich, der in den ersten beiden Staffeln Nestsohn Oliver Brandt mimte, stieg nach zwei Staffeln aus der Serie aus, um sich seiner Musikkarriere zu widmen. Das hatte zur Folge, dass auch der Titelsong, den er in den ersten zwei Staffeln singen durfte, neu komponiert und besungen werden musste. Sein Nachfolger wurde Luke Wilkins, der wie sein Vorgänger seine ersten TV-Schritte bei der "Verbotenen Liebe" gemacht hat. Wilkins durfte den Titelsong singen und übernahm eine Hauptrolle als "Weltenbummler". Diese Rolle erwies sich in den folgenden Folgen als vollständig überflüssig. Wilkins lächelte in die Kamera und zeigte gelegentlich seinen nicht zu verachtenden Oberkörper unbekleidet. Letzteres entschädigte dann (mich & Oma Lotte) für seine überflüssige Anwesenheit.

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Bearbeitet am 22. März 2002