Samt und Seide

10. 2. 2005

Regie: Sebastian Monk; Buch: Jürgen Werner; Kamera: Sabine Mayr; Musik: Slavik Kemmler

114. Attentat
Der Anschlag, bei dem Inge Fabian umkam, hat den Riss in der Familie Althofer noch vertieft. Roland macht indirekt Stefan für alles verantwortlich. Lena steht natürlich auf Stefans Seite, aber auch Wilhelm schätzt Stefan immer mehr. Für die Rechte an seinem Patent hat er drei Millionen Euro erhalten. Und die stellt Wilhelm nicht Roland, sondern Lena und Stefan für ihr Projekt der "intelligenten" Kleidung zur Verfügung. Roland ist tief verletzt. - Roland erklärt Manuela stürmisch seine Liebe, aber es ist zu spät: Manuela ist mit einem anderen Mann zusammen. - Marianne Berger will noch einmal Sex zum Abschied, in Felix' Büro. Felix lässt sich darauf ein und prompt werden die beiden von Natalie in flagranti erwischt. - Kai Maiwald war nach dem Streit mit seinem Halbbruder tagelang verschwunden. Aber plötzlich taucht er bei Anna in der Kantine auf, mit einem Bärenhunger. Bald sitzt, durch Annas Vermittlung, auch ein sehr erleichterter Wilfried Holzknecht mit am Tisch. - Auch für Leo gibt es eine gute Nachricht: Er hat seine Führerscheinprüfung bestanden und wird sofort wieder bei der ACF eingestellt, wo er die Accessoire-Lieferungen übernimmt. - In einer anderen Frage ist sich die Familie schweren Herzens einig: Birgit muss aus dem Vorstand ausgeschlossen werden. Mit ihrer Kokainsucht und ihrem Verfolgungswahn ist sie geradezu ein Sicherheitsrisiko für die Firma. Lena übermittelt ihr diese Entscheidung so behutsam wie möglich. Birgit bricht endgültig mit allen, auch mit ihrem Vater. Immer tiefer verstrickt sie sich in ihre Wahnwelt bis hin zu einer kopflosen Tat. Auf der Verlobungsfeier von Stefan und Lena schießt sie mit dem Revolver auf ihre Erz-Rivalin. Stefan wirft sich dazwischen und wird getroffen. Wie durch ein Wunder überlebt er.

Die fünfte Staffel von "Samt und Seide" stellt den Höhepunkt der Serie dar, sie übertrifft die erste Staffel. Mit Tim Williams als Stefan Gronewoldt kam ein Außenseiter in den Altenhofer-Clan wie weiland Florian Unger (an den Birgit in der letzten Folge erinnerte). Der mutierte rasch vom Öko-Freak zum knallharten Geschäftsmann, der erst die Firma übernahm, dann Lena und endlich seiner durchtrieben Schwester den Krieg erklärte. Lena quälte sich wieder mit den Männern und gewann die Auseinandersetzung mit Birgit um den Südafrikaner. Schauspielerisch hingegen gewann Kathrin Spielvogel, die das Glück hatte, dass ihre Rolle breit angelegt war. Sie hatte die beste Szenen und holte tatsächlich alles aus sich raus. Am Ende durfte sie sogar noch Gronewoldt umnieten, der das Attentat allerdings überlebte. Diese Frage immerhin lösten die Autoren umgehend, alle anderen Fragen bleiben offen und werden nach dem undurchsichtigen Willen des ZDF nicht geklärt. In ihrer beschränkten Weisheit haben die ZDF-Bonzen beschlossen, "Samt und Seide" einzustellen. Diese Entscheidung mutet wie ein schlechter Scherz an, denn diese Soap fuhr dem Sender ordentliche Quoten ein. Da "Samt und Seide" im werberelevanten Vorabendprogramm lief, wurde damit Geld verdient. Das ZDF schadet mit dieser Entscheidung nicht nur sich selbst, es ist auch eine Frechheit gegenüber den Zuschauern als zahlenden Kunden und Gebührenzahlern. Gierig langen die ZDF-Bonzen in unsere Taschen, zeigen sich aber unwirtschaftlich, wenn es gilt, ein erfolgreiches Produkt fortzuführen. Lieber wirft man viel Geld für Neuentwicklungen a la die unsäglichen "Albertis" zum Fenster raus. Der Leser merkt's: der bamby-Macher ist verärgert!

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Bearbeitet am 10. Februar 2005