14. 1. 2002
Letzte Folge:
Axel Ropert will Kanzlerkandidat seiner Partei werden. Vorsichtig geht
er zu jedem auf Distanz, der ihm für sein Ziel gefährlich werden
könnte. Auch zu Senator Semmeling hält er Abstand, besonders
solange der in der Presse wegen der Zuwendungen von Asmus angegriffen wird.
Aber dann wendet sich das Blatt: der schwer kranke Walter Wegener hat eine
Idee. Semmeling soll im Fernsehen auftreten. Katja, die inzwischen als
Journalis?tin bei einem Fernsehsender tätig ist, ermöglicht ihm
einen Auftritt zur besten Sendezeit. Sigi spricht sehr persönlich
von den Umständen, die ihn dazu bewogen haben, ein Darlehen von Asmus
anzunehmen. Er habe seinen Eltern helfen und das Sprichwort widerlegen
wollen: "Ein Elternpaar kann zwar fünf Kinder aufziehen, aber fünf
Kinder können kein Elternpaar ernähren." Seine Fürsorglichkeit
und seine Offenheit rühren die Zuschauer. Auch von der Parteibasis
schlägt Sigi große Sympathie entgegen. Und folglich ändert
Ropert sofort sein Verhalten ihm gegenüber. Charly sieht seine Felle
davonschwimmen. Aber Sudel-Hans hat noch ein paar Pfeile im Köcher.
Nie wurde bisher in der Öffentlichkeit von den Konditionen des Darlehensvertrages
berichtet. Semmeling müsse Asmus ein halbes Prozent weniger Zinsen
bezahlen, als der Reeder der Bank schuldet. "Warum tut das Asmus? Doch
bestimmt nicht umsonst?" ist in der Zeitung zu lesen. Plötzlich kocht
die Semmeling-Geschichte wieder hoch, plötzlich müssen sich sowohl
Asmus wie Ropert zu den Vorwürfen in der Affäre Semmeling äußern.
Sigis Eltern versuchen alles, um die schlechten Nachrichten von ihrem Sohn
fernzuhalten. Jeden Morgen besucht Sigi Senator Wegener im Krankenhaus.
Morgens um sechs, meint Walter, würde am meisten im Krankenhaus gestorben.
Das sei die Zeit, wo er die größte Angst habe. Dass Sigi ihm
in seiner Einsamkeit beisteht, scheint den Sterbenskranken am Leben zu
halten. Der Bundesparteitag naht. Vicky und ihr Mann, der Ex-Senator Schmalstein,
tauchen plötzlich auf und drohen damit, Axel Roperts skandalöses
Privatleben publik zu machen. Jetzt kneift Ropert und zieht im letzten
Moment seine Kanzlerkandidatur zurück. Um sich von den Strapazen des
Parteitages zu erholen, folgt Ropert der Einladung seines Duzfreundes Asmus
nach Mallorca. Diesmal wohnt er nicht in der Villa von Asmus, sondern im
Hotel. Angeblich wird die Villa renoviert. Was Ropert nicht weiß:
Die Bank hat sie schon längst gepfändet. Bei der Rückkehr
von Mallorca wird auch noch das Privatflugzeug von Asmus gepfändet.
So erfährt Ropert zum ersten Mal von der maroden wirtschaftlichen
Lage des Asmus-Konzerns. Bruno und Trude sind wie durch ein Wunder in der
Lage, nicht nur ihr Haus endlich fertig umbauen zu lassen, sie können
Sigi auch die 250000 Mark zurückzuzahlen. Eine berühmte Geigerin
ist unverhofft bei ihnen aufgetaucht und hat für eines der geerbten
Instrumente 100000 Mark in bar bezahlt. Bruno verdient zusätzlich
als Geschäftsführer der Me-Vo-Yachten. Zwar wundert er sich darüber,
dass Kiefer ständig neue Blanko-Rechnungsformulare mit nach Hause
nimmt, ohne dass viele Aufträge vorliegen. Aber dem misst Bruno keine
Bedeutung bei. Nach mühseliger Kleinarbeit ist es den Mitarbeitern
der Steuerfahndung tatsächlich gelungen, die manipulierten Bilanzen,
die Kiefer in den Reißwolf geworfen hat, wie ein Puzzle zusammenzufügen.
Damit können sie beweisen, wie der Reeder Asmus seine Kredite absichert:
mit fingierten statt mit tatsächlichen Auftragssummen. Die Maschinerie
der Steuerfahndung setzt sich in Bewegung. Niemand
hat damit gerechnet, aber Senator Wegener geht es gesundheitlich wieder
besser. Die Ärztin erklärt ihm, dass es solche Spontanheilungen
immer wieder gäbe, dass man aber nicht wisse, ob und wann die Krankheit
wieder zurückkomme. Am Krankenbett versöhnt er sich mit Klaus
Hennig, dem er aus Machtgier die Gefolgschaft aufgekündigt hat. Mit
seiner Unterstützung will er jetzt die letzten Vorwürfe der Presse
gegen Sigi entkräften. Sie zwingen den ehemaligen Finanzvorstand von
Asmus, seine Aussage, Semmeling habe ein halbes Prozent unter Banktarif
bezahlt, zurückzunehmen. Sigi fällt ein Stein vom Herzen: er
scheint aus dem Schneider zu sein. Aber inzwischen hat sich das Interesse
der Journalisten sowieso auf ein viel größeres Opfer verlagert:
Asmus soll Ropert zu einem Urlaub nach Mallorca eingeladen haben. Richtig
ist, dass der Unternehmer einen Scheck ausgestellt hat, der der Höhe
von Roperts selbstbezahlter Hotelrechnung entspricht. Aber der Bürgermeister
hat den Betrag als Parteispende weitergeleitet, um sich keine Bestechlichkeit
vorwerfen zu lassen. Walter rät Axel, die Bevölkerung mit diesen
komplizierten Vorgängen nicht zu verwirren, sondern lediglich die
tatsächlich beglichene Hotelrechnung zu präsentieren. Ropert
folgt dem Ratschlag, und bald ziert die Unschuldsbeteuerung mit Fotos vom
Bürgermeister und der einwandfreien Rechnung alle Titelblätter.
Doch Charly stöbert eine Kopie des Asmus-Schecks auf, den Ropert völlig
korrekt als Parteispende verbucht hat. - Doch jetzt sitzt Axel trotzdem
in der Falle: Er hat der Presse nicht die ganze Wahrheit gesagt. In einem
Fernseh-Live-Interview wird ihm die Kopie des Schecks vorgehalten. Der
Vorfall zwingt Ropert zum Rücktritt und reißt Asmus mit in die
Tiefe. Als der Unternehmer im Rathaus erscheint, schließt sich Axel
in seinem Büro ein. Er ist für niemanden mehr zu sprechen. Die
Ermittlungen gegen Asmus führen die Fahndung auf eine neue Spur. Plötzlich
tauchen Steuerfahnder bei Bruno Semmeling auf. Als Geschäftsführer
der Me-Vo-Yachten wird ihm ein Millionenbetrug vorgeworfen. Sigi muss hilflos
zusehen, wie sein Vater in Handschellen abgeführt wird. Er versucht,
Kiefer zu erreichen, aber der hat sich bereits ins Ausland abgesetzt. Er,
der alle Schliche und Tricks des Steuerrechts kennt, hat einen Weg gefunden,
um sich selbst aus dem einstürzenden Asmus-Imperium zu retten. Mit
Hilfe der Me-Vo-Yachten hat er einen zweistelligen Millionenbetrag für
sich erschwindelt. Erst nach mehrstündigen Verhandlungen vor Gericht
geht den Fahndern auf, dass Bruno unschuldig ist. Der wahre Schuldige ist
ihnen wie so oft durch die Lappen gegangen. Am nächsten Morgen sucht
Sigi das Büro des Bürgermeisters auf. Dort erfährt er, dass
der geheimnisumwitterte Abgesandte Schomberg aus Bonn der Nachfolger von
Bürgermeister Ropert in Hamburg wird. Diese Nachfolgeregelung scheint
schon lange vor dessen Rücktritt festgestanden zu haben. Nebenbei
wird Sigi darüber informiert, dass er nicht mehr Wirtschaftssenator
ist. Sein Nachfolger wird Walter Wegener. Sigi sieht sich gezwungen, der
Politik den Rücken zu kehren. Er will wieder in seinen alten Lehrerberuf
zurückkehren. Als er Monate später mit Silke zu einem Versöhnungswochenende
an die Ostsee fährt, klingelt das Telefon: Klaus Hennig ist am Apparat.
Er gehört jetzt dem Kabinett des neuen SPD-Kanzlers an und bietet
Sigi an, sein Staatssekretär in Berlin zu werden. An diesem Abend
verkauft Bruno einem kleinen Orchester mehrere von Onkel Gustavs Instrumenten
unter der Hand. Strahlend erzählt er einem Musikkenner in der Kneipe
von den wertvollen Liebhaberstücken, die ihm zu unverhofftem Reichtum
verholfen haben. Er ahnt nicht, dass sein Zuhörer ein Prüfer
vom Finanzamt ist
Bearbeitet am 24. Februar 2002