Pfarrer Braun

17. 4. 2003

Buch: Wolfgang Limmer; Kamera: Thomas Etzold; Regie: Martin Gies

1. Der siebte Tempel
Wahre Berufung kann auch eine Bürde sein: Das muss der ebenso beliebte wie gewitzte Pfarrer Braun immer wieder feststellen. Seine geistliche Tätigkeit ist dabei gar nicht das Problem; die stößt bei seinem Vorgesetzten, Bischof Hemmelrath immer auf höchstes Lob. Nein, es ist eher Brauns Hobby, das seinen Chef zur Weißglut bringt: Pfarrer Braun klärt für sein Leben gern Kriminalfälle auf. Und das mit so viel Energie, dass er als Gefängnispfarrer nach Hamburg/Fuhlsbüttel verbannt wird. Dort, so glaubt der Bischof, habe Braun es mit geklärten Fällen zu tun und könne nichts mehr "anstellen". Ein klarer Irrtum, denn Braun verhilft dem unschuldig einsitzenden Häftling Armin zur vorzeitigen Entlassung. Schon wieder ein Fall gelöst, schon wieder eine Strafversetzung: Diesmal landet Braun, mit seiner Haushälterin Margot Roßhauptner und Armin als Messdiener, auf der kleinen Nordseeinsel Nordersand. Kaum hat sich Pfarrer Braun ein bisschen eingelebt - und Armin sich in die ebenso hübsche wie schlagfertige Pastorin Maike Jessen (Ursula Buschhorn) verliebt - da passiert auf der sonst so ruhigen Insel das Unfassbare: Die reiche Witwe Groenewold (Eva-Maria Hagen) wird tot in ihrem Haus gefunden. Angeblich ein Unfall, doch Braun wittert ein Verbrechen.

Als Krimi war das langweilig: Thilo Prückner tauchte auf, schaute schmierig in die Kamera und jeder TV-Gucker wusste, dass nur Prückner als Täter in Frage kommt, obwohl das eigentliche Verbrechen erst nach etwa 60 Minuten stattfand. Gleichwohl war dieser Streifen durchaus unterhaltsam und Ottfried Fischer überzeugte durchaus in der Rolle des Guido Braun (auch wenn ich ihn sonst eher wegschalte...). Dazu dröhnte der "Spiegel": "Fischers Darsteller-Darstellung macht das Gezeigte leicht verdaulich, der Dialogwitz überspült jeden ernst. Was will man mehr?"

Bild: ARD

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Bearbeitet am 18. April 2004