13. 1. 2003
4. Folge:
Die Russen haben ihre Hauptstadt Moskau verlassen und auch der Kreml
ist menschenleer, als Napoleon im September 1812 Quartier bezieht. Doch
in der Nacht wird Moskau von russischen Saboteuren in Brand gesteckt, um
die Franzosen zu vertreiben. Napoleon unterbreitet dem Zaren ein Friedensangebot,
Alexander lässt sich Zeit - Zeit, die der französische Kaiser
nicht hat. Denn die Vorräte werden knapp, und der Winter steht vor
der Tür.
Auf ihrem Rückzug ist das französische Heer in den endlosen
Weiten des verschneiten Russlands verloren. Hunger und Kälte entkräften
die Männer, die sich nur mühsam voranschleppen. Angreifende Kosakeneinheiten
verbreiten zusätzlich Angst und Schrecken. Täglich sterben unzählige
Soldaten. Napoleon beschließt, Murat den Oberbefehl über den
spärlichen Rest der Grande Armée zu übergeben und heimlich
mit Caulaincourt nach Paris zurückzukehren.
Die Träume des Kaisers, seine Niederlage in Russland durch einen
überwältigenden Sieg auszugleichen und Europa seinen Frieden
zu diktieren, werden nicht wahr. Europa will zwar den Frieden, aber nicht
zu Napoleons Bedingungen. So zieht er mit blutjungen, schlecht ausgebildeten
Rekruten gegen Preußen in die Schlacht von Lützen und verliert.
Paris kapituliert vor den alliierten Truppen. Napoleon verschanzt sich
in Schloss Fontainebleau, wo ihm Caulaincourt das Angebot der Sieger unterbreitet:
Abdankung und Verbannung auf die Insel Elba, die er jedoch als souveränen
Staat regieren darf. Zutiefst gedemütigt will sich Napoleon vergiften,
wird aber von Caulaincourt gerettet.
Auf Elba hat Napoleon nur ein Ziel: die Rückkehr nach Frankreich
und die Wiederherstellung seines Reiches. Am 1. März 1815 betritt
er wieder französischen Boden und wird von seinem Volk begeistert
empfangen. Mit 200000 Mann stellt er dann sich bei Waterloo den alliierten
Truppen, die insgesamt 700000 Mann zählen. Napoleons letzte Armee
wird vernichtet.
Napoleon dankt ab und wird als Gefangener der Engländer auf die
kleine Süd-Atlantikinsel Sankt Helena gebracht. Abwechslung im gleichförmigen
Leben auf der Insel bringen die Ausritte mit der jungen Betzy Balcombe
sowie die Gespräche mit den wenigen Franzosen, die ihm auf die Insel
gefolgt sind. Doch Napoleon spürt, dass er nicht mehr lange zu leben
hat: Als sein Freund Cipriani nach dem Genuss von Napoleons Wein stirbt,
bestätigt sich der Verdacht, dass Napoleon an einer schleichenden
Arsenvergiftung leidet. Am 5. Mai 1821 stirbt er auf Sankt Helena, wo er
auch bestattet wird.
Erst fast 20 Jahre später geben die Engländer die sterblichen
Überreste des Kaisers frei, die erstaunlich gut erhalten sind - ganz
so, wie mit Arsen behandelte Leichen, die lange der Verwesung widerstehen.
Bearbeitet am 28. Februar 2003