Die Medici

24. 10. 2004

3. Die Medici und die Kirche
Giovanni di Medici wird auf Betreiben seines Vaters 1489 zum Kardinal ernannt und genießt trotz der Vertreibung der Medici aus Florenz beim Vatikan großes Ansehen. Mit Unterstützung des Heiligen Stuhls kann er nach Florenz zurückkehren und macht sich die Stadt mit brutaler Gewalt untertan. Nach dem Tod des Papstes im Jahr 1513 sichert das Vermögen der Familie die Wahl Giovannis zu dessen Nachfolger. Als Papst Leo X. macht er sich eher als Kunstmäzen denn als Kirchenführer einen Namen. Für die großen Meister wie Raffael und Bramante gibt er riesige Summen aus. Sein extravagantes Mäzenatentum sowie die aufwändige Gestaltung der Basilika des Petersdoms und der ausufernde Lebensstil bei Hof werden von Anhängern der Reformation kritisiert. Der Ablasshandel, der der Finanzierung dieser Unternehmungen dient, löst Empörung aus, unter anderem bei dem Deutschen Martin Luther, der daraufhin 1517 seine Thesen formuliert, die zur Ausbildung des Protestantismus führen. Leo X. verurteilt die lutherischen Ketzer und verhängt gegen Luther und dessen Anhänger 1520 den Kirchenbann. Nach dem Tod Leos wird sein Cousin Giulio de Medici als Klemens VII. der zweite Medici-Papst. Er setzt das Mäzenatentum seines Vorgängers fort und beauftragt Michelangelo, die Grabmäler der Familie Medici zu gestalten. Trotz Leos politischer Winkelzüge erklärt Karl V. Rom den Krieg. 1527 verwüstet die kaiserliche Armee die Stadt und der Vatikan fällt an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Die Familie Medici scheint besiegt, doch sie dehnt ihre Macht weiter aus. 1533 heiratet Caterina de Medici den Sohn des Königs von Frankreich.

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Bearbeitet am 24. November 2004