Der Erste Weltkrieg

2. 8. 2004

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2. Gashölle Ypern
Gas, Gas! Das ist der Schreckensruf in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges. Seit dem 22. April 1915, als die Deutschen im flandrischen Ypern erstmals Gas gegen den Feind einsetzen, ist die Chemie-Waffe das Synonym für Angst, Grauen und Leid im Krieg. Über 90.000 Soldaten werden an allen Fronten des Ersten Weltkrieges durch das Giftgas getötet, rund eine Million vergiftet. Viele Soldaten sterben noch an den Folgen der chemischen Waffe, als der Krieg längst vorbei ist.
Als die Deutschen das Gas einsetzen, wollen sie in erster Linie wieder Bewegung in einen Stellungskrieg bringen, der scheinbar endlos Menschen, Material und Munition verschlingt. Die Chemie-Waffe soll den Feind aus den Schützengräben vertreiben und auf diese Weise sogar den Krieg verkürzen helfen. Dabei stützt sich das Militär auf die Wissenschaft, die das neue Kampfmittel ersonnen und erprobt hat.
Auf deutscher Seite ist es der berühmte Chemiker und spätere Nobelpreisträger Fritz Haber, der als erster Wissenschaftler überhaupt die Uniform anzieht und sein Wissen voll und ganz in den Dienst des Krieges und seines "Vaterlandes" stellt. Andere Wissenschaftler auf beiden Seiten der Front werden es ihm schon bald gleichtun. In allen Krieg führenden Ländern entsteht eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Militär, Wissenschaft und Industrie. Ständig werden neue chemische Waffen ersonnen, produziert und erprobt. Die Wissenschaftler der Kriegsmächte versuchen einander zu übertrumpfen. Ein Rüstungswettlauf, der den Krieg aber weder verkürzt noch beendet, sondern nur das Grauen und das Leid in den Schützengräben vergrößert.
"Gashölle Ypern" erzählt die Geschichte des ersten Gasangriffes, wie es dazu kommen konnte und welche unheilvolle Rolle Wissenschaft und Industrie im Chemie-Krieg spielten. Veteranen erinnern an die Gasangriffe an der Westfront, Zeitzeugen wie die Tochter Fritz Habers, Eva Lewis, und Frank Henney, der Enkel des Befehlshabers der US-Gastruppen, berichten über die Verstrickungen ihrer Väter in den Chemie-Krieg und über eine Waffe, die bis heute als der Schrecken des Krieges gilt.

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Bearbeitet am 4. August 2004