24. 1. 2005
Buch und Regie: Dirk Blumenthal
4. Tod am Bahndamm
1. Mai 1971 - kurz vor Mitternacht. An einem Bahndamm in Bremen wird
die Schuhverkäuferin Carmen Kampa ermordet. Fahrgäste eines haltenden
Zuges beobachten den Überfall auf die 17-Jährige, aber niemand
hilft ihr. Erst Tage später wird die Tote gefunden. Carmen Kampa ist
vergewaltigt und erwürgt worden. Außerdem hat der Täter
ihr ein Messer ins Herz gestoßen. Die Kriminalpolizei verfolgt mehr
als tausend Spuren, darunter die Spur 59 mit starken Verdachtsmomenten
gegen den Kellner Helmut Harynek. Aber die Indizien reichen nicht für
eine Anklage. Schließlich wird die Spurenakte zur Seite gestellt
und vergessen. Zwei Jahre nach der Tat gerät zufällig der alkoholsüchtige
Bauarbeiter Otto Becker ins Visier der Kripo. Die Indizien gegen ihn sind
eher schwach, und der Verdächtige ist obendrein homosexuell. Trotzdem
wird Becker vor Gericht gestellt und als Mörder verurteilt. Beckers
Verteidiger legt erfolgreich Revision ein - wegen eines Verfahrensfehlers.
Da erfährt er angeblich zufällig in einer Kneipe - von der Spurenakte
59 und Helmut Harynek. In einem neuen Prozess stellt sich heraus, dass
der Kellner mindestens so tatverdächtig ist wie Otto Becker. Er hat
sogar an einer Art Drehbuch mitgearbeitet, in dem eine Frau mit einem Messer
bedroht, vergewaltigt und getötet wird. Der Prozess endet mit Freispruch
für Otto Becker. Gegen Helmut Harynek wird keine Anklage erhoben.
Für diesen Film hat der inzwischen 70-Jährige sein erstes Interview
über seine Verwicklung in den Fall gegeben. Er beteuert - natürlich
- seine Unschuld. Der Fall Carmen Kampa ist bis heute ungeklärt. Aber
die Bremer Kriminalpolizei ermittelt wieder - auch gegen Helmut Harynek.
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Bearbeitet am 20. Januar 2005