Kinder auf den Straßen
Wild Boys Of The Road
Sozialdrama, USA 1933
ARD

24. 12. 2005
Darsteller: Frankie Darro (Eddie), Dorothy Coonan (Sally), Edwin Philips (Tommy), Rochelle Hudson (Grace), Arthur Hohl (Dr. Henry A. Heckel), Ann Hovey (Lola), Grant Mitchell, Clair McDowell, Sterling Holloway, Charles Grapewin, Robert Barrat u.a.
Regie: William A. Wellman; Buch: Earl Baldwin; Kamera: Arthur Todd; Musik: Leo F. Forbstein

Eddie und sein Freund Tommy genießen alle Vorzüge des unbeschwerten Teenager-Lebens in einer wohlhabenden Kleinstadt Kaliforniens. Tommy besitzt sogar ein eigenes Auto, mit dem die Jungs am Wochenende die Gegend unsicher machen. Als ihre beiden Väter im Zuge der Wirtschaftskrise die Arbeit verlieren, bemerken die beiden sehr schnell, dass das sorgenfreie Leben nun vorbei ist. Auf keinen Fall wollen Eddie und Tommy ihren Eltern zur Last fallen. In der Hoffnung, anderswo Arbeit zu finden, besteigen sie spontan einen Güterzug Richtung Chicago. Schnell wird Eddie und Tommy bewusst, dass sie nicht die einzigen herumstreunenden Jugendlichen auf Jobsuche sind. Gemeinsam mit der resoluten Sally aus Seattle schlagen die Ausreißer sich nach Chicago durch. Dort macht die Bahnpolizei gnadenlos Jagd auf vagabundierende Kinder, die sich auf den Güterzügen verstecken und zu Tausenden in die Stadt kommen. Bei einer Razzia gerät Tommy unter die Räder eines Zuges und verliert ein Bein. Durch die Hilfe eines Arztes, dessen Herz am rechten Fleck sitzt, überlebt er das Unglück. Auf ihrer weiteren Flucht gelangen die Freunde nach New York, wo sie sich als Bettler durchschlagen. Gegen seinen Willen wird Tommy dabei in einen Raubüberfall verwickelt, der zwar scheitert, aber die drei werden als mutmaßliche Ganoven von der Polizei aufgegriffen. Zu ihrem Glück treffen sie auf einen verständnisvollen Richter, der ihre schwierige Lage richtig einschätzt und sich persönlich dafür einsetzt, dass sie Arbeit finden.

"Kinder auf den Straßen" ist ein realistisches und mitreißend inszeniertes Drama über Jugendliche im Amerika der Depressionszeit Ende der 20er Jahre. Mit seinen humorigen und tragischen Episoden wirft der Film ernüchternde Blicke hinter die brüchige Fassade der amerikanischen Sozialstruktur. Die gefühlvoll, aber nie kitschig erzählte Geschichte bleibt durch ihre Eindringlichkeit zeitlos. (Text: ARD)

Bild: ARD

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Bearbeitet am 25. November 2006