29. 11. 2005
2. Frühlingserwachen
In aller Frühe machen sich Lehrerin Tina, die Olander Kinder und
der Postschiffer Nissen auf den Weg, um die Seehundbänke draußen
in der Nordsee zu besuchen. Auch Halligschiffer Bernhard von Hooge ist
früh auf den Beinen. Er will Reet vom Festland holen. Das ist für
Volker und Monika Mommsen auf Gröde, die in diesem Frühjahr ihr
Dach neu decken. Erst am Abend wird er wieder zurück sein, wenn die
Gezeiten mitspielen. Hunderttausende Wildgänse treffen auf den Halligen
ein. Sie rasten hier auf ihrem Weg in den Süden und stärken sich
am zarten Grün der Salzwiesen. Dabei hinterlassen sie eine graue Wüste
aus Kot und kahlen Stellen. Verjagt werden dürfen sie aber nicht.
Dann kommt das erste "Land unter" in diesem Frühjahr. Ein Sturm fegt
über die Halligen und Langeness wird bis auf die Erdhügel, Warften
genannt, überschwemmt. Auch die Warft von Familie Johannsen ist von
der Außenwelt abgeschnitten. Britta ist noch rechtzeitig zur Geburt
aufs Festland gefahren. Honke bleibt nun zwei Wochen allein. Als Mutter
und Kinder zurückkommen, ist er ein glücklicher Vater. Nach zwei
Söhnen hat er jetzt auch eine Tochter. Ende April ist Volkers und
Monikas neues Reetdach auf Gröde fast fertig. Bis auf den großen
Sturm hat das Wetter optimal mitgemacht. Marius, der Sohn der Lehrerin
auf Oland, empfängt das Frühjahr mit gemischten Gefühlen.
Er vermisst seine Schwester Noomi, die seit dem Herbst in einem Internat
auf dem Festland lebt. Ewig nur die Mutter und die vier gleichen Spielkameraden
um sich zu haben, langweilt den Elfjährigen. Er möchte endlich
einmal eine Veränderung.
Weiter zur nächsten Episode
Zurück zum Episodenüberblick
Bearbeitet am 13. Dezember 2005