Das Vermächtnis der Osmanen

18. 11. 2005

2. Sohn des Adlers
1914: In seiner Mission als geheimer Kundschafter für die Türken dient Zülfikar die Mühle von Esmas Vater als Unterschlupf. In Göriçka, wo die französischen Soldaten ihm auf den Fersen sind, muss er Sohn, Frau und Mutter alleine zurücklassen. Seinen Verfolgern entkommt Zülfikar stets ganz knapp. Schließlich schließt er sich einer Bande bulgarischer Rebellen an. Für die osmanentreue Landbevölkerung ist er mit seinem Widerstand längst zu einem Volkshelden geworden. Seine Frau Myriam jedoch muss ihr tapferes Schweigen über seinen Aufenthaltsort ebenso bitter bezahlen wie Esmas Vater. Beide finden den Tod. Erst eine Generalamnestie am Ende des Krieges ermöglicht es Zülfikar, seinen Sohn Suleyman und seine alte Mutter wieder zu sehen. Das Land ist verwüstet, Göriçka ist griechisch geworden und der Charme des alten Mazedoniens, des Nebeneinanders der unterschiedlichsten Völker, Kulturen und Religionen ist einer aufgepeitschten nationalistischen Stimmung gewichen. Griechenland und die Türkei beschließen einen gigantischen Bevölkerungsaustausch. Auch Zülfikars Familie wird aufgefordert, das Land in Richtung Türkei zu verlassen. Hikmet, mit einer Griechin verheiratet, bleibt Bürgermeister von Göriçka und erwirkt für Zülfikars Mutter und dessen Sohn Suleyman eine Sonderaufenthaltsgenehmigung. Für Zülfikar jedoch will er sich nicht einsetzen. Zülfikar beschließt, in der Grenzregion Albaniens Asyl zu suchen, deren Bewohner einst "Söhne des Adlers" gerufen wurden. Aufnahme in seinem Haus in Körçé finden auch die verwaiste Esma und ihr Sohn Rasit. Zülfikar unterstellt sich den Regierungsdiensten Premierminister Zogs und bringt es bis zum Parlamentarier. Als er sieht, dass die Demokratie auch in Albanien nur eine Farce ist, steht er vor der Entscheidung, Sohn Suleyman endlich zu sich zu holen und sich nur noch seinen Ländereien zu widmen.

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Bearbeitet am 13. Dezember 2005