Darsteller: Gérard Jugnot (Clément Mathieu), François
Berléand (Rachin), Kad Merad (Chabert), Marie Bunel (Violette Morhange),
Philippe Du Janerand (Langlois), Jacques Perrin (Pierre Morhange) und Jean-Baptiste
Maunier (Pierre Morhange als Kind) u.a.
Regie:
Christophe Barratier; Buch: Christophe Barratier, Philippe Lopes-Curval;
Kamera: Dominique Gentil; Musik: Bruno Coulais
14. 4. 2006
Anlässlich des Todes seiner Mutter kehrt der berühmte Dirigent
Pierre Morhange nach Jahrzehnten erstmals in sein französisches Heimatdorf
zurück. Ein Schulfreund überreicht ihm das Tagebuch seines früheren
Musiklehrers, und als Pierre darin zu lesen beginnt, erwachen die Erinnerungen
an seine Schulzeit wieder zum Leben: Im Jahr 1949 findet der arbeitslose
Musiker Clément Mathieu eine Anstellung als Aufseher in einem Internat
für schwer erziehbare Jungen. Dessen hartherziger Direktor Rachin
hat die Kinder, meist Kriegswaisen oder Söhne lediger Mütter,
längst abgeschrieben. Gnadenlos traktiert er seine Schützlinge
mit Prügel und Arrest. Mathieu aber hat eine andere Idee: Als die
wilden Jungs mal wieder außer Rand und Band sind, lässt er sie
vorsingen und motiviert sie dazu, einen gemeinsamen Chor zu gründen.
Getrieben von dem Wunsch, seine eigenen Kompositionen vertonen zu können,
scheint für Mathieu der erzieherische Mehrwert der Gesangsstunden
zunächst eher unwichtig. Doch instinktiv vermittelt der rundliche,
flinke Mann bei seinem Bemühen um einen wohlklingenden Chor auch Disziplin
und Zusammenhalt. Mit besonderer Hingabe widmet Mathieu sich dem jungen
Pierre Morhange, dessen großes Talent er erkennt und mit viel Umsicht
fördert. So ermutigt er auch Pierres allein erziehende Mutter, den
Sohn aufs Konservatorium zu schicken. Direktor Rachin indes sieht die zart
erblühende Lebensfreude der Schüler und ihre beachtliche Kunstfertigkeit
nur mit kritischen Augen. Als ein besonders schwer erziehbarer Junge, der
fälschlich des Diebstahls bezichtigt und somit der Schule verwiesen
wurde, sich rächt, indem er das Haus anzündet, sieht sich der
Zyniker Rachin in seinen rückständigen Methoden bestätigt
und entlässt Mathieu. Traurig packt Mathieu seine Sachen, doch beim
Verlassen des Internats erwartet ihn eine wunderbare Überraschung.
"Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist ein emotional anrührender Film, der auf die Kraft der Musik vertraut und dabei stets den richtigen Ton trifft. Mit über acht Millionen französischen und einer Million deutschen Zuschauern ist der unprätentiöse, leicht nostalgische Film völlig unerwartet zum Blockbuster aufgestiegen. Das bewegende Drama über die Schattenseiten von Schule und Kindheit verzichtet auf pädagogische Zeigefinger und lässt die Lieder sprechen, deren lyrische Metaphern für Ferne, Frühling und Freiheit Sänger und Zuhörer in eine imaginäre glücklichere Welt entführen: Eine Million Mal wurde bis jetzt allein der Soundtrack verkauft. In Anlehnung an den französischen Film "La Cage Aux Rossignols" von 1945 schreibt dieser anrührende Musikfilm die Erfolgsgeschichte des Produzenten Arthur Cohn fort, der bereits sechs Oscars erhielt und für seine Produktion "Die Kinder des Monsieur Mathieu", die allein in den USA fünf Millionen Zuschauer erreichte, mit einer Oscar-Nominierung geehrt wurde. (Text: ARD)
Für die vielen lobenden Worte der ARD habe ich eines gefunden,
seit ich den Film im Kino gesehen habe: wunderschön!
Der Film wurde noch im gleichen Jahr, am 26. Dezember, erneut ausgestrahlt,
allerdings vom ZDF.
Bearbeitet am 10. Dezember 2006