26. 4. 2006
In weiteren Rollen: Oliver Stritzel (Dr. Weber), Renate Schroeter (Martina
Stockmann), Peter Kremer (Kalle Rohr), Thomas Balou Martin (Koslowski)
Regie: Michael Schneider; Buch: Matthias Herbert; Kamera: Andreas Zickgraf;
Musik: Dirk Leupolz; Szenenbild: Cäcilia Gernand, Matt Knopf
2. Startbahn frei!
"Wartungsfreier Wildschutzzaun", murmelt Kriminalkommissar Thomas Wallner
vor sich hin, als er mit Susanne und Cem auf dem Weg in die Nähe des
Frankfurter Flughafens ist, wo Jugendliche eine grausige Entdeckung gemacht
haben: Ein völlig verwestes Skelett. Wartungsfreier Wildschutzzaun,
klärt Thomas die Kollegen auf, so nannten sie die Mauer, die damals
um die umstrittene Startbahn-West errichtet wurde, um die Demonstranten
zurückzuhalten. Thomas war als junger Polizist im Einsatz vor Ort
und wirkt mit einem Mal erstaunlich wortkarg. Nur Susanne erklärt
er in einem Nebensatz seine melancholische Stimmung: "Die Polizei hat sich
damals nicht gerade mit Ruhm bekleckert - und ich mich auch nicht!" Bei
der Leiche handelt es sich um die damals 16-jährige Ilona Stockmann,
die eindeutig durch einen schweren Schlag auf den Hinterkopf gestorben
ist. Ihre Mutter, Martina Stockmann, eine Mainzer Juwelierin, bricht bei
der Nachricht, dass ihre Tochter tot gefunden wurde, zusammen, obwohl Ilona
schon vor 25 Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Da nicht auszuschließen
ist, dass Ilona die tödliche Wunde von einem Schlagstock beigefügt
wurde, wirbelt die "Kripo Rhein-Main" mit ihren Ermittlungen ziemlich viel
Staub auf. Unterlagen sind plötzlich unauffindbar, der damalige Kommandant
des Wasserwerfers, Koslowski, kann sich nicht einmal mehr an das Kennzeichen
seines Einsatzwagens erinnern, und weder der heutige Staatssekretär,
Dr. Weber, noch der mittlerweile stadtbekannte Kneipier, Kalle Rohr, die
beide als Begleiter von Ilona auf Fotos identifiziert werden konnten, wollen
Interesse an dem Mädchen gehabt haben. Thomas gesteht seinen Kollegen
nach einem langen Arbeitstag, der wieder zu keinen Ergebnissen geführt
hat, dass auch er damals auf einen Demonstranten eingeschlagen hat und
sich heute noch dafür schämt. Auch wenn er "niemanden auf dem
Gewissen hat", belastet ihn seine Vergangenheit spürbar. Dabei entdecken
die Kollegen einen entscheidenden Hinweis, und sie machen sich gemeinsam
auf den Weg, die Vergangenheit endgültig zu begraben.
Gut gemacht Vorabendfolge, nur das Ende war nicht überzeugend.
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Bearbeitet am 11. August 2006