16. 10. 2009
In weiteren Rollen: Pierre Besson (Vincent Schaller), Mariah Friedrich
(Nelly Prohaska), Andreas Schmidt (Paul Filter), Margarita Breitkreiz (Natascha
Maschke), Hannes Wegener (Mickey), Josef Ostendorf (Dr. Jan Krone), Inka
Friedrich (Charlotte), Antonia Holfelder (Inge Tschernay), Patrick Khatami
(Chris)
Kamera: Andreas Höfer; Buch: Esther Bernstorff; Regie: Christian
Görlitz
26. Die vierte Gewalt
Der
Blick des Hauptkommissars wandert über die rote, plüschige Einrichtung
des Zimmers. Es ist offenbar ein Bordell, in dem sich Schumann befindet,
doch er kann sich nicht erinnern, was ihn dorthin geführt hat. Er
besinnt sich nur langsam auf das Geschehene - und seinen schmerzenden Hinterkopf.
Schumann wurde niedergeschlagen, als er nach einer rasanten Verfolgungsjagd
seinen Verdächti-gen im Bordell verschwinden sah. Vincent Schaller,
Inhaber des Bordells, zeigt sich sichtlich reumütig. Seine Leute haben
schließlich nicht wissen können, dass Schumann einem Mörder
auf der Spur war. Zuvor wurde der Hauptkommissar Zeuge eines grausamen
Geschehens. Tatenlos musste er zusehen, wie Nelly Prohaska, eine junge
Prostituierte, von einem Mann über die Brüstung einer Brücke
gedrückt und anschließend in die Tiefe gestoßen wurde.
Die Frau war sofort tot. Schumann macht sich Vorwürfe, in dieser bedrohlichen
Situation nicht adäquat gehandelt zu haben, und begibt sich sogleich
auf die Suche nach Nellys Mörder. Er stößt dabei auf eine
kuriose Geschichte, die erst vor kurzem für Schlagzeilen sorgte: Nelly
hatte einem Journalisten eine Exklusiv-Story anvertraut, in der sie behauptete,
von Staatssekretär Krone miss-handelt worden zu sein. Allerdings zog
die junge Frau wenige Tage später ihre Aussage zurück, was zu
der Mutmaßung führte, Journalist Filter habe Nelly für
eine spektakuläre, aber falsche Aussage Geld geboten. Filter, der
nach Auf-deckung des vermeintlichen Skandals fristlos von seiner Zeitung
gekündigt wurde, beteuert jedoch der Prostituierten geglaubt und für
ihre Geschichte keinesfalls bezahlt zu haben. In der Zwischenzeit taucht
im Kommissariat der Mann auf, dem Schumann nach der Mordtat bis zu den
dubiosen Ereignissen im Bordell von Vincent Schaller gefolgt war. Mickey
wurde von Schaller überzeugt, sich zu stellen. Denn in jener Nacht
ist er tatsächlich vor dem Hauptkommissar weggerannt - aus Angst,
aufgrund von Drogenbesitz festgenommen zu werden. Für die Tatzeit
hat Mickey ein handfestes Alibi. Trotz einiger Widersprüche in seiner
Aussage haben Schumann und seine Kollegen gegen den jungen Mann nichts
in der Hand. Die Ermittlungen drohen zu scheitern, da entdeckt Schumann
in der Wohnung der Ermordeten einen neuen Hinweis und stellt zugleich fest,
dass Mickey gelogen haben muss.
Die 6. Staffel konnte das sehr hohe Niveau halten. Für meinen Geschmack war sie allerdings zu kinderlastig. Das widerum erklärt sich aus dem Mut der Macher, dem Kriminalisten durch seine Ex-Frau und seine Vergangenheit mehr Konturen zu geben. Die Rechnung ist aufgegangen.
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Bearbeitet am 10. November 2009