16. 11. 2012
In weiteren Rollen: Axel Schreiber (Daniel Guvinu), Arnd Klawitter (Jürgen
Treplin), Sandra Borgmann (Katja), Rainer Sellien (Frank Schöttler),
Corinna Breite (Frau Funkel), Suzan Anbeh (Lara Solovjev)
Kamera: Andreas Höfer, Jörg Güntner; Buch: Markus Hoffmann,
Uwe Kossmann; Regie: Christian Görlitz
50. Lebenslänglich
Im Wohnzimmer einer abgedunkelten Wohnung, die auf den ersten Blick
nicht von tausend anderen zu unterscheiden ist, kniet Hauptkommissar Bruno
Schumann neben der Leiche des 49-jährigen Jürgen Treplin. Der
Kriminalist lässt die ersten Eindrücke auf sich wirken. Auf dem
nackten Oberkörper des Opfers, in Höhe des Herzens, klafft eine
Stichwunde. Auf der Couch liegen ein blutiger Pullover und ein Kuscheltier,
auf dem Boden ein blutiges Messer. An der Leiche sind kaum Spuren zu finden,
denn offensichtlich hat Treplins Hund die Wunde sauber geleckt - in der
Hoffnung, seinem Herrchen damit helfen zu können. Erste Recherchen
im Umfeld des Opfers ergeben, dass vor fast genau zwei Jahren ein einschneidendes
Erlebnis in Jürgen Treplins Leben stattgefunden haben muss. In jener
Zeit war er in einem Fotoladen beschäftigt. Nach einem schweren Arbeitsunfall
wurde Treplin mit einer hohen Geldsumme entschädigt. Sein ehemaliger
Chef Wagner zweifelt bis heute daran, dass es wirklich ein Unfall war:
Entweder wollte Treplin sich das Leben nehmen, oder die Versehrtenrente
einstreichen. Es mehren sich die Hinweise darauf, dass das Opfer seit jener
Zeit seine Wohnung nicht mehr verlassen hatte. Offensichtlich hatte er
sich alle seine Einkäufe nach Hause liefern lassen, selbst einen Knochenbruch
hatte er sich selbst versorgt, wie Gerichtsmediziner Dr. Hildebrandt herausfindet.
In einem Gespräch mit Treplins Zwillingsbruder Ingo wird Schumann
deutlich, dass das Opfer auch jeglichen Kontakt zur eigenen Familie abgebrochen
hatte. Jürgen hatte noch nicht einmal seinen kleinen Neffen kennen
lernen wollen, berichtet Ingo traurig und verbittert zugleich. Einzig und
allein die Prostituierte Alicja besuchte das Opfer regelmäßig.
Treplin brauchte jemanden zum Reden, berichtet Alicja, die mit bürgerlichem
Namen Katja Levander heißt. Doch über den wahren Grund seiner
Selbstisolation hatte er selbst mit ihr nie gesprochen. Die Ermittlungen
scheinen sich im Kreis zu drehen. Nach erneuter Sichtung der Tatort-Fotos
wird Schumann jedoch schlagartig klar: Treplin muss seine Wohnung verlassen
haben, nur wenige Stunden vor seinem Tod.
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Bearbeitet am 29. Mai 2013