Die Königskinder

24. 7. 2007

2. Prinz Willem-Alexander
Fast hätte es Máxima verpatzt, noch bevor es begonnen hatte. Dabei war die Bankerin eigens von New York nach Sevilla gereist, um mit ihren Freunden zu feiern. Dass ein echter Prinz eingeladen war, noch dazu ein zukünftiger König und reicher Erbe, hatte sich schnell unter den Gästen herumgesprochen. Als Máxima es wagte, ein Foto vom holländischen Kronprinzen zu schießen, kam es zum Eklat. "Das erste, was ich sah, war diese Frau mit ihrem großen Fotoapparat", erinnert sich Willem-Alexander an dieerste Begegnung, "dabei wollte ich doch nur ein gemütliches Wochenende verbringen." Ein Fauxpas mit Folgen. Denn was im Ärger begann, schlug rasch um. Kein Zweifel - es hatte "gefunkt" - zumindest beim Kronprinzen. Nur drei Wochen nach dem ersten Treffen folgte ein erstes heimliches Rendezvous in New York. "Ich war schon sehr nervös, als er klingelte und ich die Tür öffnete", verriet Máxima später, "denn ich hatte sein Gesicht vergessen." Und doch war es der Anfang einer wunderbaren Liebesgeschichte - wenn auch mit Hindernissen. Denn auf die attraktive Argentinierin fiel ein dunkler Schatten. Ihr Vater Jorge Zorreguieta hatte Ende der siebziger Jahre der berüchtigten Militär-Junta unter General Videla als Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium gedient. Mit brachialer Gewalt gingen die Militärs damals gegen ihre Gegner vor, Tausende Oppositionelle verschwanden in geheimen Todeslagern. Von all dem, so behauptete Máximas Vater später, habe er nichts gewusst. In den Niederlanden standen die Zeichen auf Sturm: Die Tochter eines zwielichtigen Politikers als Prinzgemahlin? Lange war ungewiss, ob Willem-Alexander seiner Mutter auf den Thron folgen würde. Denn nach geltendem niederländischem Gesetz durfte er Máxima ohne Zustimmung des Parlaments nicht heiraten. Doch Ministerpräsident Wim Kok glaubte an ihr Glück und zog im Verborgenen die Fäden. Für den Politiker gab es nur eine Lösung: Máximas Vater sollte der Trauung fern bleiben, die Verlobung öffentlich bekannt gemacht werden. Das Ganze war ein Wagnis.

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Bearbeitet am 10. August 2007