28. 5. 2007
2. Leben wie vor 5000 Jahren - Der Aufbruch
Auch nach zwei Wochen gibt es in der "jungsteinzeitlichen" Pfahlbausiedlung
an dem Weiher im Hinterland des Bodensees nur zwei Dinge im Überfluss:
Regen und Matsch. Nur hin und wieder lässt sich die Sonne blicken,
wie an jenem "Tag 16", an dem die beiden Junggesellen Ingo und Henning
Dorf und Sippe verlassen. Sie machen sich auf, um in Ötzis Ausrüstung
die Alpen zu überqueren. Ihre Stimmung schwankt zwischen Vorfreude
und schlechtem Gewissen der Sippe gegenüber. Denn sie wissen, die
übrigen fünf Erwachsenen bleiben mit den sechs Kindern und viel
Arbeit zurück. Arbeit, die allen in den vergangenen Wochen über
den Kopf zu wachsen schien. Die hauptsächlich darin bestand, mühevoll
die tägliche Nahrung zu beschaffen und zuzubereiten. Aber auch Arbeit,
die durch unvorhergesehene Ereignisse über sie hereinbricht. Erste
Augustwoche: Regen, Kälte, Nässe, die gewohnten Bilder. Mühevoll
versucht Martin, Fladenbrote herzustellen. Nur, irgendwie werden die im
Ofen nicht richtig gebacken, sondern eher getrocknet. Martin feuert den
Ofen weiter an, zur Freude der Frauen und Kinder, die sich gemütlich
um die willkommene, wohlige "Heizungswärme" scharen. Doch ein jungsteinzeitlicher
Ofen ist nicht mit einer modernen Zentralheizung oder einem neuzeitlichen
Backofen zu verwechseln. Plötzlich Qualm: der Ofen droht durchzubrennen,
er steht auf einer Holzbohlenkonstruktion. Dank Feuerlöscher im versiegelten
Notfallkasten kann das Schlimmste verhindert werden. Doch der Schock sitzt
tief.
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Bearbeitet am 19. Juli 2007