Die Ausreißer
Der Weg zurück
Dokumentation
RTL

Mit Thomas Sonnenburg

1. Staffel
 
1.  23. 1. 2008  David 
2. 30. 1. 2008 Jenny
3. 06. 2. 2008 Giacomo
4. 13. 2. 2008 Andreas
5. 20. 2. 2008 Jessica

2. Staffel
 
06.  07. 1. 2009 Nicole
07. 14. 1. 2009 Sarah
08. 21. 1. 2009 Christian
09. 28. 1. 2009 Bodil
10. 04. 2. 2009 Marlies
11. 11. 2. 2009 Cengiz
12. 18. 2. 2009 Jenny

3. Staffel
 
13.  06. 1. 2010 Jenny
14 13. 1. 2010 Mario
15. 20. 1. 2010 Was wurde aus ...?
16. 27. 1. 2010 Nico
17. 03. 2. 2010 Sven alias Borsti
18. 10. 2. 2010 Yvonne

Inhalt: 'Die Ausreißer - Der Weg zurück' ist anders: Die neue Coaching-Serie bringt Familien wieder zusammen, deren Kinder ausgerissen sind und auf der Straße leben. Thomas Sonnenburg (44), Streetworker und diplomierter Sozialpädagoge mit 14-jähriger Berufserfahrung, sucht die obdachlosen Jugendlichen nach einem Hilferuf der Eltern auf der Straße, taucht in ihr Leben ein und nähert die Familie wieder einander an. Thomas Sonnenburgs Aufgabe: Die obdachlosen Jugendlichen von der Straße holen und sie auf dem Weg in ein neues Leben begleiten, weg von der Armut der Straße. Er nimmt die Eltern in die Pflicht, sich mehr um ihre Kinder zu kümmern, und führt gleichzeitig die Kinder wieder näher an ihre Eltern heran. Auch wenn der Weg nicht immer zurück nach Hause führt, so soll er doch in die Gesellschaft zurückführen. Die obdachlosen Jugendlichen finden einen neuen Platz zum Leben, Lernen, glücklich sein: in besonderen Einrichtungen, bei sozialen Projekten oder in Einzelfällen sogar in eigenen Wohnungen. Thomas Sonnenburg ist in ganz Deutschland unterwegs und greift ein, wo er gebraucht wird, um im Auftrag der Jugendlichen und ihrer Familien eine individuelle Lösung zu finden. - Seit November 2006 arbeitet RTL mit Hochdruck an der ersten Staffel der 'Ausreißer'. Im Laufe der Arbeit haben alle Beteiligten immer mehr lernen müssen, sich auch selbst wie Sozialarbeiter auf der Straße zu verhalten, Grenzen zu ziehen und Distanz zu wahren. Eine Gratwanderung, denn eine erfolgreiche Suche nach den Ausreißern gelingt nur, wenn man selbst in die unterschiedlichen Szenen eintaucht und das Vertrauen derjenigen gewinnt, die eigentlich niemanden trauen: den Obdachlosen, den Punks, den Junkies bis hin zu den Straßenkids selbst. Bis zu drei Fälle werden parallel produziert. Mehr wäre vom zeitlichen Aufwand nicht leistbar, denn im Gegensatz zu anderen Sendungen, arbeiten Redaktion bzw. Sozialpädagogik mit den Fällen/Klienten auch an drehfreien Tagen, da der Hilfebedarf der Jugendlichen und deren Familien so komplex ist. Die Filme zeigen (Persönlichkeits-) Entwicklungen auf und diese brauchen Zeit, deshalb leistet sich auch die Produktion ungewöhnlich lange Zeiten von bis zu sieben Monaten pro Fall, um die einzelnen Folgen fertig zu stellen. (Text: RTL)

Kritik: Nun liebe Kinder, gebt fein Acht, RTL hat euch etwas mitgebracht! Eingeklemmt am Mittwoch zwischen kommenden und abgetakelten Superstars, entwickelte sich diese Dokumentation über das Elend von Jugendlichen zum Juwel bei RTL. Das hätte ich diesem Sender nicht zugetraut. Dabei hatten die Macher das Glück, mit Thomas Sonnenburg Eltern, Jugendlichen & Zuschauern (!) einen Ansprechpartner zu präsentieren, der sofort Kompetenz und Menschlichkeit ausstrahlte. Sonnenburg nahm die Schützlinge ernst und half ihnen aus dem Dreck heraus. Er respektierte sie, was die Macher übrigens nicht immer taten. Beispiel: Punker David hatte Unterschlupf bei anderen Punkern gefunden, wo Thomas Sonnenburg ihn abholte. Der Sozialarbeiter klopfte an der Tür und blieb noch im Flur, als ihm geöffnet wurde; das lobte der Moderator, während das RTL-Team natürlich ungeniert in die Privatsphäre der Punker einbrach und diese den Voyeuren (mir also!) schlaftrunken vorführte. Damit konnten wohl alle Beteiligten leben. Insgesamt also eine gelungene Darstellung menschlichen Elends in Zeiten, in denen die deutsche Gesellschaft zu Hartz IV der Sozialdemokraten Schröder & Clement schweigt und die Folgen der Massenverarmung hinnimmt (manchmal bricht's aus mir raus). Sollte Thomas Sonnenburg der Reihe erhalten bleiben und man auf Effekthascherei verzichtet, darf es ruhig weitergehen. Dass nach den ersten Folgen das Dschungelcamp mit dem schönen Unter-Titel "Holt mich hier raus" zu bewundern bzw. wegzuschnippen war, gehört zu den Merkwürdigkeiten des Senders. - Mein Wunsch nach einer Fortsetzung wurde von RTL erhört, wobei ein Grimme-Preis sicherlich hilfreich war. Auch in der zweiten Staffeln versuchte Thomas Sonnenburg die Teenager wieder auf die Bahn zu bringen, mit Umsicht und Respekt. Da die Quoten stimmten, muss ich hier nichts mehr wünschen, das erledigen die Regeln des Kommerzfernsehens von selbst. Die Abgründe, in die da am Mittwochabend geblickt werden konnte, waren schon recht heftig.

Hinweis: Die 2. Staffel sollte acht Episoden umfassen, aber ich konnte nur sieben Folgen zählen. Ob ich nicht richtig geguckt habe oder nicht zählen kann? Man weiß es nicht.

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Bearbeitet am 22. Februar 2008 & 23. Februar 2009 & 2. Mai 2010

(C) Norbert Korfmacher