29. 9. 2010
Buch: Michael Miller; Regie: Jeffrey Walker
5. Tänzer oder Doktor (Real Men Don't Dance)
Sammy ist hin- und her gerissen zwischen seinem Wunsch, es auf der
Tanzakademie zu schaffen und den Ansprüchen seines Elternhauses. Sein
Vater, der es sowieso lieber sähe, wenn Sammy Mediziner wie er würde,
ist unzufrieden mit Sammys Schulnoten. Außerdem findet er, dass sein
Sohn seine religiösen Pflichten vernachlässigt, d.h. zu selten
in der Synagoge ist. Auch wenn Tara versucht, Sammy davon zu überzeugen,
seinen Traum zu leben, ist Sammy dem Druck nicht gewachsen. In einer samstäglichen
Trainingsstunde muss er sich übergeben. Christian hat sich derweil
mit Patrick angelegt, weil er das Gefühl hat, dass der ihm zu nah
gekommen ist. Kat versucht, Christian zu beruhigen.
Diese Episode
war der Hammer. Sammy ist Jude, seine Familie sind die Liebermans. Lieberman
... klingt deutsch. War da nicht mal was? Ach ja, richtig. Dieses Thema
wird hier verschwiegen angedeutet. Am Sabbath macht der Vater dem Sohn
schwere Vorwürfe, weil unter seiner Tanzleidenschaft die Schule leidet.
Der Sohn soll Arzt werden wie sein Vater und auch sein Großvater.
Der allerdings war nur "Dermatologe", aber darüber wird nicht geredet
in der Familie. Schweigend sitzt die Großmutter dabei. Im Bildaufbau
ist sie zum Schluss durch einen Fensterrahmen von der Familie getrennt.
Alles klar? Der Großvater kam aus Deutschland und ist vor Hitler
und der Judenermordung geflohen. Darüber wird in der Familie Lieberman
nicht geredet, es ist zu schmerzhaft; vermutlich musste der Großvater
etliche Familienangehörige in Deutschland zurücklassen, die dann
umgebracht wurden. Ohne es anzusprechen hat Autor Miller das deutsch-jüdische
Elend für Australien angesprochen, Regisseur Jeffrey Walker hat es
adäquat und pfiffig umgesetzt.
Weiter zur nächsten Episode
Zurück zum Episodenüberblick
Bearbeitet am 29. September 2010