Jungs und Mädels

26. 1. 2012

Regie: Pauline Horovitz

3. Mädchen weinen, Jungs nicht
Wie werden in Familien männliche und weibliche Rollen geprägt? Dieser Frage geht Filmemacherin Pauline Horovitz - insbesondere in ihrer eigenen Familie - auf den Grund. Dabei bleibt keiner von ihrer Suche nach dem Klischee verschont. Da gibt es den Vater, einen zerstreuten Professor, die Öko-Tante, die fromme Tante, die Cousine, die gegen die Globalisierung demonstriert, die konservativen Schwiegereltern und die Filmemacherin selbst. In ihrer schonungslosen Betrachtung geht es um Erziehung und gute Manieren, um Schminke und Schotten im Kilt, Liebe auf den ersten Blick und Heirat in Serie sowie japanische Drucke - und auch um das Rezept für Kalbsbraten. Mit gespielter Leichtigkeit durchwandert Pauline Horovitz ihre barocke Ahnengalerie, beschreibt Kindheitserinnerungen, plaudert aus der Schulzeit und erzählt von den ersten Freunden - unter anderem von einem Deutschen und einem strengen Lutheraner. Ihr Film betrachtet ebenso ironisch wie scharfsinnig den Aufbau der Geschlechterrollen innerhalb der Familie, einer Institution, in der bekanntermaßen auch heute noch vieles tabu ist. Und zu guter letzt stellt sich die Frage: Warum sagt man einem Sohn "Benimm dich wie ein Mann", aber einer Tochter nie "Benimm dich wie eine Frau"?

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Bearbeitet am 7. Januar 2012