Belle & Sebastian
Belle et Sébastien
Drama, Kinder, Literatur
Frankreich 2013
ARD
 
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In den Hauptrollen: Félix Bossuet (Sebastian), Tchéky Karyo (César), Margaux Châtelier (Angelina), Dimitri Storoge (Doktor Guillaume), Urbain Cancelier (Bürgermeister), Paola Palma (Esther), Karine Adrover (Mutter von Esther), Loïc Varraut (Vater von Esther) und Andreas Pietschmann (Oberleutnant Peter) sowie Mehdi el Glaoui (André) u.a.
Musik: Armand Amar; Kamera: Éric Guichard; Buch: Juliette Sales, Fabien Suarez und Nicolas Vanier nach dem Buch von Cécile Aubry; Regie: Nicolas Vanier

Zweiter Weltkrieg, 1943: Frankreich ist fest in deutscher Hand. Sogar das entlegene Dorf in den Savoyer Alpen, in dem der siebenjährige Waisenjunge Sebastian bei dem alten Schäfer César lebt, ist besetzt. Dort soll der deutsche Leutnant Peters verhindern, dass Juden bei der Flucht in die nahe Schweiz geholfen wird. Die Dorfbewohner unterstützen die Verfolgten heimlich, doch sie müssen sich nicht nur vor den Deutschen hüten: Fieberhaft suchen sie nach einer Bestie, die Nacht für Nacht ihre Schafe reißt. Als Sebastian eines Tages einem verwilderten Pyrenäenhund gegenübersteht, weiß er sofort: Diese Streunerin, die von ihrem früheren Besitzer gequält wurde, ist kein Monster. Weil ihr graues Fell nach einem Bad im Fluss schneeweiß glänzt, nennt er sie liebevoll „Belle“. Doch von seiner neuen Gefährtin darf niemand wissen, denn die Dorfbewohner wollen sie töten. Bei einer Treibjagd wird die Hündin angeschossen, nur mit knapper Not kann Sebastian ihr das Leben retten. Dabei werden die beiden in ein weiteres Abenteuer verstrickt: Eine jüdische Familie, die von deutschen Soldaten verfolgt wird, braucht ihre Hilfe. Mit Belles Spürsinn gilt es, einen Weg über den verschneiten Hochgebirgspass zu finden.

Gute Stoffe finden immer wieder ihr Publikum, und sie finden damit auch kreative Köpfe, die die Geschichten neu interpretieren und aufbereiten. In Frankreich eine Ikone des frühen Kinder- Jugendfernsehens ist Cécile Aubry in Deutschland längst vergessen. Astrid Lindgren hat ihr den Rang abgelaufen, was auch damit zu tun hat, dass die Serien der Aubry in der Frühzeit des Fernsehens nicht in Farbe gedreht wurden. Die Geschichte um Sebastian und seinen Köter Belle lief 1968 im Regionalprogramm der ARD, später gab es eine Zeichentrickserie, vor vier Jahren griffen die Franzosen erneut das Werk auf und produzierten einen Spielfilm. Den ich mir gar nicht ansehen wollte. Nee, dafür bin ich zu alt. Nur mal kurz reingucken, dachte ich mir als "Fernseharchäologe", denn das ist ja irgendwie nicht mein Metier. Gleich der Anfang mit den Landschaftsaufnahmen ließ mich tief durchatmen. Das waren beeindruckte Bilder von der Berglandschaft, von den Blumen, den Sträuchern, vom Wasser, von den Häusern. Pralle Farben, an denen ich mich nicht sattsehen konnte. Da wusste jemand um den Wert der Farben. Kurz: ich schaute mir das an. Nicolas Vanier ging mit viel Respekt an den Stoff heran. Bei der Musik griff er auf die bekannte Melodie der Serie zurück. Auf den Ohrwurm konnte oder wollte er nicht verzichten. Auch nicht verzichten wollte er auf Mehdi, den Ur-Sebastian. Der ist der Sohn von Cecil Aubry, für ihn hat sie vielfach ihre Geschichten erdacht und produziert. Den Rest durfte man getrost dem Bello und seinem kindlichen Freund überlassen. Die Geschichte wurde in die Zeit des 2. Weltkriegs verlegt, als die Deutschen Frankreich besetzten. Mein Fazit: ich bin dafür eigentlich zu alt, aber hey, bei Cecil Aubry mache ich gerne eine Ausnahme, besonders wenn es so bombastisch daherkommt.

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Bearbeitet am 5. Mai 2017

(C) Norbert Korfmacher