Die
verlorene Tochter
27. 1. 2020
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1. Geister
Vor zehn Jahren wurde Isa von Gems, Tochter der Brauerei Dynastie,
auf dem großen Sommerfest des Lotheimer Gymnasiums zuletzt gesehen,
danach verschwand sie spurlos. Es gab keinen Abschiedsbrief und keine Lösegeldforderung,
keinen in der Nähe gemeldeten Unfall und keine Leiche. Isa war einfach
fort. Ein Schock für ihre Familie und ihre Freunde. Aber das Leben
ging weiter, es musste weitergehen: bis heute. Denn Peter Wolff ist der
festen Überzeugung, Isa gesehen zu haben: nachts in Lotheim, vor der
Brauerei der Familie von Gems. Wolff hatte damals die Ermittlungen geleitet,
wurde über den nicht aufgeklärten Fall alkoholsüchtig, verlor
seinen Job und arbeitet heute im Sicherheitsdienst der Brauerei. Heinrich
von Gems, Isas Vater, ist entsetzt: Ausgerechnet jetzt, wo sein ältester
Sohn Philip Nachwuchs bekommen hat und diese neue Generation helfen kann,
die durch Isas Verschwinden entstandenen Wunden in der Familie endgültig
vernarben zu lassen, soll erneut alles infrage gestellt werden? Das kann
nicht sein! Isa ist tot! Sigrid, Isas Mutter, hingegen schöpft Hoffnung.
Wenn ihr Kind wirklich am Leben und zurückgekommen ist, dann gibt
es den Hauch einer Chance, dass alles wieder so werden kann wie früher.
Zumindest fast alles, denn niemand ahnt, dass Sigrid von Gems gute Gründe
hat, sich selbst am Verschwinden ihrer Tochter die Schuld zu geben.
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Bearbeitet am 20. Januar 2020