Pleite um die "Froschkönige"

David Safier & Uwe Heinelt: Berlin, Berlin 1: Froschkönige, Ehapa Comic Collection, Köln: egmont vgs verlagsgesellschaft mbH 2004. ISBN: 3-7704-2068-3


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Die Fernsehserie "Berlin, Berlin" gehört zu den innovativen, überzeugenden Perlen im Programm der ARD. Ein besonderer Clou: kurze Trickfilmeinspielungen unterstreichen das Gefühlsleben (oder Gefühlschaos?) der weiblichen Protagonistin Lolle, die selbst ihren Traum verwirklichen möchte, Comiczeichnerin zu werden. Ihr Pech, dass es Männer in ihrem Leben gibt, die sie eben daran hindern (oder steht sie sich selbst im Wege?).
Die Idee lag nahe, über Lolle und ihr Leben einen Comic zu machen. David Safier, einer der Drehbuchautoren, und Uwe Heinelt, der Lolles Comics in der TV-Serie malt, fanden sich zusammen und fabrizerten aus der Geschichte um den "Superküsser" (Episoden 29-30) einen Comic. Einige Elemente der Geschichte wurden verändert: so verzichtete man z.B. auf Sarah und nahm lieber Rosalie.
Aber das nützte nichts. Die Sache ist in die Hose gegangen. Safier ist bestimmt ein guter Drehbuchautor, aber eine Geschichte, die im Fernsehen funktioniert, muss nicht zwingend auch auf dem Papier funktionieren. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Noch schlimmer aber sind die Zeichnungen von Uwe Heinelt. Mit Ausnahme von Lolle und "Fatman" sind die übrigen Charaktere nur an den Farben ihrer Kleidung zu erkennen. Und das ist dann doch ein Armutszegnis, wenn selbst Hart aussieht wie Alex oder Sven. Und die beiden, also Lolles "Liebhaber", gehen locker als Zwillinge durch.
Kurz: das Ganze ist für Comic-Freunde eher eine ärgerlicher denn unterhaltsame Angelegenheit. Man muss also schon ein großer Lolle-Fan sein, um an Safiers Geschichte Spaß zu haben.

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Bearbeitet an St. Norbert 2004

(C) des Textes: Norbert Korfmacher