Das Haupt der Welt
CD: Rebecca Gablé: Das Haupt der Welt, Lesung mit Detlef Bierstedt, Lübbe 2015.
 
Shop: Die CD mit der Lesung finden Sie bei amazon


Historische Romane erfreuen sich großer Beliebtheit. Die deutsche Meisterin dieser Profession ist Rebecca Gablé, die sich zunächst in mehreren Bänden über eine englische Adelsfamilie ausgetobt hat und vor zwei Jahren eine dicke Schwarte über Otto I. veröffentlicht hat.

Im Mittelpunkt ihres Romans steht der Außenseiter. Tugomir, Sohn eines brandenburgischen Fürsten, wird nach einem Krieg als Geisel Heinrichs I. verschleppt. Der junge Mann hat eine Ausbildung als Priester eines germanischen Kultes absolviert und versteht etwas von Heilkunde. Diese Fähigkeit baut er in der Gefangenschaft aus, sie kommt ihm sehr zu Nutze, als er der Königsfamilie behilflich sein kann. Im Umkreis der Königsfamilie befindet sich Gero, der die heidnischen Slawen in Brandenburg hasst, und dieses Gefühl an Tugomir auslebt. Umbringen allerdings kann er die königliche Geisel nicht. Aber er darf sie foltern, dies umso mehr, als sich seine Tochter in den Fürstensohn verguckt und ihre Gefühle erwidert werden. Tugomir lehnt das Christentum ab, doch er lässt sich nach einer Schlacht eines Besseren belehren. Als Otto seinem Vater auf den Königsthron folgt und er Ruhe im Osten braucht, um sich seinen Widersachern im Reich und in der Familie stellen muss, entlässt er seine Geisel in die Freiheit. Tugomir kehrt mit Geros Tochter als seiner Frau nach Brandenburg zurück, übernimmt den Thron von seinem Neffen und befriedet die Situation in seinem Landstrich.

Gelesen habe ich den Schmöker nicht, ich habe ihm als Hörbuch gelauscht und habe erleben dürfen, wie die Männer Kriege führten und Menschen abschlachten ließen, und zwischendurch fanden sie Frauen, die die Schenkel spreizten; was dann passierte, ahnt man, und die Autorin geizt nicht mit guten Worten, um das zu beschreiben. Detlef Bierstedt liest den Roman sehr gut, er bringt mit seiner Stimme gekonnt die unterschiedlichen Figuren rüber. Selbst ein Soundtrack wird geboten, wobei ich nicht verhehlen will, dass dabei weniger mindestens für mich mehr gewesen wäre.

Also, ich bin gut unterhalten worden. Da ich hier auf dieser Internetseite TV-Serien abhandele, frage ich mich, weshalb die Stoffe dieser Autorin noch nicht verfilmt worden sind.

Zurück zur Übersicht über die Rezensionen
Zur Startseite von bamby

Kontakt

Bearbeitet am 22. April 2017

(C) des Textes: Norbert Korfmacher