Kommissarin Lund
Das Verbrechen
DVD: Dänische TV-Serie 2008 & 2010 mit Sofie Gråbøl nach einem Thriller von Søren Sveistrup, Staffel II und Staffel III

Skandinavische Krimis erfreuen sich beim deutschen Publikum großer Beliebtheit. Sie bringen etwas mit, dass deutschen Produktionen nur selten gelingt. In Deutschland sind die ermittelnden Kommissare die Helden der Geschichte, egal ob sie von Erik Ode als Kommissar Keller verkörpert wurden oder Götz George als Schimanski sich bis heute durch eine Stadt prügelt. Von den Tatort-Kommissarin ganz zu schweigen.
 

Kommissarin Lund steht am Beginn der zweiten Staffel vor einem Berg Problemen. Ihr Privatleben ist ein Trümmerhaufen, beruflich ist sie auf dem absteigenden Ast, denn sie wurde strafversetzt in die Pampa. Da kommt ein neuer Mordfall gerade richtig, um sich vom Elend zu befreien. Doch der neue Mordfall führt in die aktuelle Politik. Opfer der neuen Mordserie sind Menschen, die Afghanistan "gedient" haben. Die Spuren führen zum Militär, aber auch die Politik ist mehr involviert, als es allen Beteiligten lieb sein kann.
 

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Die dritte Staffel steht der zweiten in nichts nach. Eigentlich will sich Kommissarin Lund in die Verwaltung verabschieden, als sie erneut mit einem Mordfall konfrontiert wird. Wieder führen Spuren in die Politik, und nun auch in die Wirtschaft. Die Zahl der Toten häuft sich, eine Kindesentführung verleiht der Geschichte Brisanz.

Wer sich genau über den Inhalt der Staffeln informieren möchte, dem sei ein Blick auf die Inhaltsangaben hier auf dieser Seite erlaubt.

Die spannende Frage ist, ob das lohnt. Ja, das lohnt, aber mit Einschränkungen. Man muss diese Form der Krimis schon mögen, sonst bekommt man Probleme. Das Durchwursteln in der Politik verleiht der Geschichte einen besonderen Reiz. Da gilt: so etwas wird in einem deutschen Krimi in dieser Dichte nicht erzählt, obwohl Deutschland groß genug ist, um Vertreter & Vertreterinnen der Politik in eben jenen Sümpfen des Verbrechens lustwandeln zu lassen; die Erinnerung an den bis heute ungeklärten Todesfall Uwe Barschel keimt bei mir auf. Schließlich muss man sich einen Sinn für Dunkelheit bewahrt haben. Diesen habe ich nicht. Dunkelheit im Fernsehen ist mir nur schwer zu vermitteln, ich habe diese Haltung auf bamby immer mal wieder gerne öffentlich rausgekotzt. Ist wenig bis gar nichts zu sehen, ist ein Hörspiel sinnvoller. Dies sei den Machern solcher TV-Events gerne ins Stammbuch geschrieben, immer wieder gerne, nur nützt es nichts.

Unter'm Strich ist die Reihe sehenswert. Spannung & Unterhaltung sind garantiert.

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Bearbeitet am 1. November 2013

(C) des Textes: Norbert Korfmacher