19. 11. 1975
1. Das Hanauer Kalb
Unwissend und glücklich, fern von allem Weltgetriebe, wächst
der Knabe Simplizissimus bei einfachen Bauern im Spessart auf. Die Idylle
wird vom Krieg blutig zerstört. Ein frommer Einsiedler erbarmt sich
der Waise, lehrt sie lesen, schreiben und eine herzliche, offene Frömmigkeit.
Von der letzteren freilich, als der Krieg ihn unter die rauen Soldaten
der Festung Hanau verschlägt, hat er nur Schaden und Spott. Eingenäht
in eine Tierhaut wird er zum "Kalb", zum Narren des Gouverneurs. In der
belagerten Stadt wütet der Hunger. Was hilft es dem Geschundenen,
als ihm zusammen mit seinem Freund, dem Schreiber Herzbruder, die Flucht
nach draußen gelingt? Im Kroatenlager führt ja derselbe Soldatenbrauch
sein rohes Regiment. Herzbruder wird ungerecht verjagt, sein Vater ermordet,
und am Ende liegt selbst der brave Simplizissimus halb erschlagen und ringt
mit dem Tod.
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Bearbeitet am 10. Mai 2007