9. 2. 1994
15. Weinlese
Weinlese in der Toscana - Zeit der Feste, Zeit auch für besonders
intensive erotische Verwicklungen. Bea, die an der Ausländeruniversität
in Siena italienisch studiert, verliebt sich bis über die Ohren in
den gut aussehenden, lässig eleganten jungen Conte Tiziano, bei dem
sie auch schon die Nacht verbracht hat. Aus Deutschland kommt ihr Bruder
Markus mit seiner neuesten Freundin Babs, die, wie die letzte, eine lose
Zunge hat. Markus, den Julius nach dem Treiben seiner Mutter ausfragt,
verplappert sich, doch auch ohne dessen Lapsus begreift Julius, dass seine
Ehe am seidenen Faden hängt, oder wie er es drastischer ausdrückt,
im Eimer ist. Auf Salvatores "Gütchen" hat die Weinlese begonnen.
Salvatores Töchter sind dabei, Hilfskräfte aus dem Dorf und in
großer Aufmachung mit Strohhut und weit ausgeschnittener Bluse die
üppige Daphne. Neveo hilft mit, wohl Beas wegen. Tiziano gibt gleichfalls
ein Gastspiel, lässt sich frisch gepressten Traubensaft reichen und
fährt später Julius, der sich übernommen hat und arge Rückenschmerzen
erleidet, mit dem Trecker ins Dorf. Während des ganzen Arbeitstages
lässt der für Daphne entflammte Witwer Salvatore keine Gelegenheit
aus, sich in ihrer Nähe aufzuhalten und sie zu hofieren. Neveo stellt
Bea lautstark zur Rede, als er sie in Gesellschaft Tizianos trifft, und
versteigt sich blindwütig zu dem Schimpfwort "Putana". Rauferei zwischen
Neveo und Tiziano. Der Abend bricht ein. Mit einem Blumenbukett trabt Salvatore
zu Daphnes Häuschen, aus dem männliches Stöhnen dringt.
Tief bestürzt lugt er durchs Fenster. Doch kein Grund zu Unmut, die
Alleskönnerin Daphne massiert bloß des kranken Julius' Fußsohlen.
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Bearbeitet am 4. August 2005