Blauvogel

23. 12. 1996

1. Der Überfall
Wir schreiben das Jahr 1759. Charlestown, ein kleiner britischer Handelsstützpunkt, irgendwo im Gebiet des heutigen Kanada. Viele Siedler aus Europa haben sich niedergelassen, um ihr Glück in der Neuen Welt zu versuchen. So auch Georg Ruster, der mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Michael und Tobias das heimatliche Hessen verlassen hat, um für sich und seine Familie auf dem unbekannten Kontinent eine neue Existenz aufzubauen.
In Charlestown scheint alles ruhig zu sein, obwohl es ganz in der Nähe zwischen englischen und französischen Truppen immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen kommt um die Vorherrschaft über das fruchtbare Land. Der Reverend hat gerade die neue Kirche eingeweiht, als es plötzlich mit dem Frieden vorbei ist.Von der Küste her rücken Franzosen an, verbündet mit einheimischen Indianern. Sie haben nur ein Ziel: Charlestown zu überfallen und den Engländern damit eine Lektion zu erteilen. Michael Ruster ist gerade vollauf damit beschäftigt, mit seinen Freunden und seinem Bruder Tobias in der Umgebung von Charlestown Versteck zu spielen. Die Gegend hier ist wild und ursprünglich und bietet viele, fast unauffindbare Schlupfwinkel. Michael versteckt sich als erster. Doch plötzlich bleibt ihm das Herz fast stehen. Hinter einem Baum tauchen unvermutet Blauröcke auf, Franzosen, zusammen mit Indianern, die alles andere als friedliebend aussehen. Michael läuft in panischer Angst weg. Als er in das Dorf zurückkommt, steht dort schon alles in Flammen. Ein Überfall. Michael rennt dem Anführer der Franzosen, Captain Savard, direkt in die Arme. Als der Angriff beendet ist, beschließt Savard, den Jungen einfach nach Fort Roiulle mitzunehmen. Er weiß, daß der Junge einige Goldstücke wert ist, und will ihn bei der nächstbesten Gelegenheit zu einem guten Preis verkaufen. Michael befindet sich in einer ausweglosen Situation.

Bild: ARD

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Bearbeitet am 30. Oktober 2005