6. 1. 1996
3. Folge
Die
Staatsanwaltschaft gibt nicht auf. Sie will ein Verfahren gegen Held eröffnen,
auch auf das Risiko hin, dass dadurch der Erfolg der Operation gegen Herzog
in Gefahr gerät. Kann die Behörde Held einen Verstoß gegen
die Dienstvorschriften nachweisen, steht seine berufliche Existenz auf
dem Spiel. Sein erklärter Feind Herzog hingegen empfängt ihn
mit offenen Armen, fördert seinen Aufstieg in die Firma, mehr noch,
behandelt ihn wie einen echten Freund; und gegenüber Freunden ist
der sonst so skrupellose Gangster liebenswürdig und ungemein großzügig.
Held gerät immer mehr in einen Zwiespalt. Seine Vorgesetzten, seine
Kollegen lassen ihn im Stich. Sie haben nicht erreicht, dass die Ermittlungen
gegen ihn eingestellt werden. Der Mann dagegen, den er ins Gefängnis
bringen soll, bemerkt seine Sorge und bietet ihm Geld an, will ihm helfen.
Held ist in ein hochexplosives Minenfeld geraten. Jeder Fehltritt kann
ihn den Job oder das Leben kosten. Durch einen Zufall erfährt er,
dass es einen Maulwurf im Präsidium gibt. Er erlebt, wie die Schläger
von Herzog im leeren "Chez Michelle" sich Ronnie vorknöpfen. Herzog
hat herausgefunden, dass der an dem Mord an dem verdeckten Ermittler beteiligt
war und will nun von Ronnie wissen, wer sein Auftraggeber war. Auf einmal
begreift Held, dass er sich die ganze Zeit auf der falschen Fährte
befand. Aber wie hat Herzog Ronnies Mittäterschaft herausbekommen?
Die Frage beantwortet ein Mitschnitt von einem Telefongespräch zwischen
Gehlenk und einem Kollegen von Held im O. K. Dieser Kollege, Rüdiger,
hat im Büro mitbekommen, dass der Komplize von Lasky identifiziert
wurde. Er hat den Namen an Gehlen weitergegeben. Helds Vorgesetzte in der
Behörde machen ihm klar, dass sie zunächst nicht gegen den Verräter
vorgehen können. Die Telefonüberwachung war in einem anderen
Zusammenhang genehmigt; bei allem, was die Polizei sonst noch dabei erfährt,
ist sie verpflichtet, wegzuhören. Rüdiger wird sogar befördert.
Herzog ist unterdessen zu einer Konferenz mit Vincente und Goldsteen nach
Florenz gereist. Er will Frieden. Trotzdem ist er weiterhin nicht bereit,
die anderen an seinen Projekten zu beteiligen. Seinem von Krankheit geschwächten
Sohn möchte er einmal ein völlig legales Unternehmen hinterlassen.
Er spürt, dass die Machenschaften seiner alten Geschäftspartner,
besonders die von Goldsteen, ihn wieder in den Sumpf zurückziehen,
dem er gerade zu entkommen versucht. Er sieht sich gezwungen, auf die alte
brutalen Methoden zurückzugreifen, um sich Verräter und Rivalen
vom Leib zu halten. So wie aus dem noblen Geschäftsmann Jan Herzog
zunehmend wieder der Gangster und Schläger Janusz Herzog wird, verwandelt
sich Held immer mehr in die Rolle, die er spielt; er verliert seine chamäleonartigen
Fähigkeiten, sich den jeweiligen Umgebungen unterschiedslos anzupassen
und nimmt mehr und mehr die Gestalt seiner Legende an: Aus dem Hauptkommissar
Held wird der fiktive Karl von Hellberg. Mit Barbara geht er durch alle
Höllen der Eifersucht. Als die beiden an einem Abend vor einem Kino
zufällig seiner Frau Annelies begegnen und Barbara nachzufragen beginnt,
enttarnt sich Held, gesteht ihr seine wahre Identität. Völlig
verstört verlässt ihn Barbara.
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Bearbeitet am 21. Oktober 2000