6. 1. 2010
In weiteren Rollen: Henrike von Kuick (Natascha Scheicher), Bernhard
Schütz (Hartmut Scheicher), Marco Albrecht (Gregor Peters), Max Engelke
(Bernd Scheicher)
Buch: Felix Haß; Regie: Jan Bauer
188. Mörder ohne Gesicht
Die Albatros II befindet sich auf Patrouillen-Fahrt, als sie ein panischer
Funkruf von einem Kutter erreicht. Natascha Scheicher fühlt sich von
einem Fremden bedroht, der sie mit einem Marlspieker, einem zirka 20 Zentimeter
langen und spitzen Gegenstand aus Metall, attackiert. Kapitän Ehlers
und seine Crew fahren schnellstens zu der angegebenen Position. Doch als
sie das Fischerboot erreichen, finden sie Natascha vollkommen unverletzt
vor. Keine Spur des Angreifers oder eines Kampfes. Allerdings ist Christine
Scheicher, Nataschas Stiefmutter, von Bord verschwunden. Kapitän Ehlers
ordnet an, nach der ver-schwundenen Frau zu tauchen. Tatsächlich findet
die Küstenwache ihre Leiche mit einer Ankerkette beschwert aufdem
Meeresgrund. Christine wurde mit elf Messerstichen ermordet. Die Vielzahl
der Stiche deutet auf einen Mord aus Leidenschaft hin. Die Küstenwache
konzentriert sich deshalb zunächst auf das enge Umfeld der Toten und
vernimmt deren Familie: Ehemann Hartmut Scheicher und dessen erwachsene
Kinder Bernd und Natascha, die beide aus seiner ersten Ehe stammen. Vor
allem die Aussage von Natascha wirft Fragen auf. Obwohl sie an Bord panisch
um Hilfe gerufen hatte, weil sie sich bedroht fühlte, behauptet sie
jetzt, sie habe die Küstenwache gerufen, weil ihre Stiefmutter plötzlich
verschwunden sei. Die Küstenwache ermittelt, dass die Tote offensichtlich
ihrer Stieftochter Geld schuldete, einen nicht unerheblichen Betrag aus
dem Erbe der leiblichen Mutter. Und das wäre ein starkes Motiv für
die 22-Jährige. Aber Bootsfrau Leonie Stern glaubt nicht an Nataschas
Schuld. Das Verhalten der jungen Frau ist zu widersprüchlich. Beim
Überprüfen der Alibis sprechen die Polizisten mit dem Bootsmakler
Gregor Peters, der schon lange mit der Familie befreundet ist. Er erzählt
von einem dramatischen Streit zwischen Bernd und Christine kurz vor ihrem
Tod. Auch ihm schuldete die Ermordete Geld. Gleichzeitig ermittelt die
Küstenwache, dassdie Ankerkette, mit der die Leiche beschwert war,
nicht von dem Fischkutter stammt, der Täter demnach vermutlich in
einem eigenen Boot gekommen war. Was genau hat sich auf dem Kutter abgespielt?
Haben die beiden Geschwister vielleicht gemeinsam einen Mord begangen?
Warum hatte Hartmut Scheicher von der sich anbahnenden Katastrophe nichts
gemerkt? Stern vermutet, dass sich hinter Nataschas Verhalten tiefere Ängste
verbergen. Sie forscht nach, denn vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen
der Vergangenheit der jungen Frau und den jüngsten Ereignissen. Tatsächlich
gesteht ihr Natascha, dass sie seit einiger Zeit von einem Fischer ohne
erkennbares Gesicht bedroht wird.
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Bearbeitet am 20. Januar 2010