10. 12. 2002
Regie: Walter Bannert
51. Ein neues Leben
Arthur wird nun auch wegen des verbotenen Anbaus von Genmais verurteilt.
Als sich der als Zeuge geladene Martin Reidinger nach der Verhandlung über
Arthurs Gleichgültigkeit dem Urteil gegenüber wundert, erzählt
ihm dieser von seiner Krankheit. Der betroffene Reidinger legt Arthur ans
Herz, einen befreundeten Arzt aufzusuchen; doch erst als Dr. Poetz persönlich
am Jenbacherhof auftaucht, kann dieser Arthur dazu bringen, seine Krankheit
nicht einfach als Schicksal zu akzeptieren und neue Untersuchungen machen
zu lassen. - Indessen weiß Julia immer weniger, wie sie mit Arthurs
Krankheit umgehen soll, zumal beide der Familie nach wie vor die heile
Welt vorspielen. Eines Abends erhält sie einen telefonischen Hilferuf
von Sebastian Reidinger, der bei seinen Finanzgeschäften einem gewieften
Betrüger auf den Leim gegangen ist. Dabei hat er die Baufirma Reidinger
so hoch verschuldet, dass man einen Konkurs fürchten muss. Julia fährt
mit dem verzweifelten, volltrunkenen Sebastian nach Hause und bringt seinem
Vater die Umstände bei. Als die örtliche Bankfiliale einen weiteren
Kredit verwehrt, spricht Julia auf Bitten von Lena Reidinger beim Generaldirektor
der Bank in Wien vor, zunächst vergeblich. Dann aber machen beide
eine überraschende Entdeckung. - Arthur erfährt schließlich
die Ergebnisse der neuerlichen Untersuchung durch Dr. Poetz. Er ist das
Opfer einer Verwechselung geworden und erfreut sich bester Gesundheit.
Der
Spiegel reagierte nach dieser Episode auf diese Staffel knartschig: "Als
die Serie anhob, durchwehte sie ein für deutsche Sehgewohnheiten besonderer
Hauch von Sanftheit, Strenge und kakanischer Formvollendetheit. Wenn von
Richterin Laubach (Christiane Hörbiger) die Rede war, schalmeiten
die Mitspieler den Titel der Dame: 'Frau Rrraaat' - was so klang, als gehe
die Sonne der Obrigkeit auf. Umgekehrt vermochte Hörbigers Laubacherin
den Vornamen ihres Mannes (Peter Bongartz) mit einer unglaublichen Mischung
aus Freundlichkeit und Zurechtweisung auszusprechen. 'Arthur' - das klang,
als spräche jemand mit Herr und Hund zugleich. Der Untertitel der
Serie 'Eine ungewöhnliche Frau' verleitete einst den ARD-Programmchef
Günter Struve bei der Pressepräsentation von 'Julia' zu Ausbrüchen
der Galanterie: 'Welche Frau ist nicht ungewöhnlich?', fragte Struve
- die feine österreichische Art hatte gewirkt. Doch zuletzt, besonders
vergangenen Dienstag, wurde unübersehbar, wie serienübliches
Schicksalmalmen alles Feine und Vornehme zudeckt. Falsche Krebsdiagnose,
Querschnittslähmung, Genmanipulation - gegen diese Übermacht
der Katastrophen kamen die wunderbaren Darsteller, die Hörbiger allen
voran, nicht mehr an. So wird noch die ungewöhnlichste Frau dann doch
aufs gewöhnliche Serienmaß gestutzt." (Spiegel 51/2002, S. 79)
Niemals, oder höchstens ganz selten, würde ich mir anmaßen
dem "Spiegel" zu widersprechen, denn bedingt durch meine Faulheit mochte
ich mich nicht umdrehen und ein Wörterbuch herausholen. So werde ich
nie erfahren was "kakanische Formvollendetheit" ist; schade eigentlich,
denn so unterbleibt ein möglicher Widerspruch.
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Bearbeitet an Neujahr 2003