19. 10. 1999
4. Liebe, Liebe über alles
Lore Libeskind ist bis über beide Ohren in den Volksschullehrer
Eberhard Klingler verliebt. Seit der Verkündung der Nürnberger
Gesetze "zum Schutze des deutschen Blutes" 1935 gilt das als "rassenschänderische"
Beziehung, die unter Strafe steht. Schlimmer noch: Lore erwartet ein Kind
von Eberhard. Sie vertraut sich den Klemperers an, und Eva handelt, ohne
zu zögern. Sie und Victor begutachten Eberhard Klingler und kommen
schnell zu dem Schluss, dass Eberhard ein vertrauenswürdiger junger
Mann ist, der Lore von ganzem Herzen liebt. Doch zunächst einmal müssen
Lores Eltern behutsam ins Bild gesetzt werden. Die Klemperers greifen zu
einer List. Auf einem gemeinsamen Ausflug nach Heidenau stellen sie Eberhard
der Familie Libeskind als alten Bekannten vor. Dort, im Johanniter-Krankenhaus,
soll der Geburtstag von Dr. Annemarie Euler gefeiert werden. Angesichts
der blutjungen schwangeren BDM-Mädchen, denen Annemarie in Heidenau
Unterschlupf gewährt, wird auch Lores "Zustand" für alle Beteiligten
offensichtlich. Die Libeskinds fügen sich zögernd in ein Schicksal,
das sie nicht mehr ändern können. Sie alle fürchten die
ungewisse Zukunft, die auf Lore und Eberhard wartet. Angst vor der Zukunft
hat auch Fräulein Sonja. Zumal Feller keine Minute verliert, um ihr
mitzuteilen, dass sie nach den neuen Gesetzen nicht mehr in einem jüdischen
Haushalt arbeiten darf. Schweren Herzens schreibt Sonja den Klemperers
einen Abschiedsbrief. Doch schließlich siegen Bennos Heimweh und
Sonjas schlechtes Gewissen über die Gesetzestreue.
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Bearbeitet am 21. Mai 2005