4. 11. 1999
9. Am Tag, als der Stern aufging
September 1941. Eva und Victor Klemperer haben sich mehr schlecht als
recht im "Judenhaus" eingerichtet. Beide leiden unter der drangvollen Enge
in ihrem einzigen Zimmer. In diese spannungsgeladene Atmosphäre platzt
die Bekanntmachung, dass alle Juden ab sofort den gelben Stern zu tragen
haben. Victor weigert sich daraufhin, das Haus überhaupt noch zu verlassen.
Er, ein ehemaliger Frontkämpfer, will nicht mit dem Stern gebrandmarkt
sein. Eva, die sich heimlich mit Eberhard Klingler trifft, fühlt sich
von dem grantigen Victor ebenso im Stich gelassen wie er von ihr. Die Organisation
des täglichen Lebens hängt mittlerweile alleine an ihr. Außerdem
leidet Eva mindestens so sehr wie Victor an den mangelnden Rückzugsmöglichkeiten
im "Judenhaus" und seinen bunt zusammengewürfelten Bewohnern. Bei
Frau Fruchtmann, deren Sohn als Sanitäter in Hitlers Armee gefallen
ist, findet Eva freundschaftlichen Anschluss. Überraschend taucht
Weinstein, der Hausierer aus glücklicheren Tagen, als neuer Mitbewohner
wieder auf. Der gläubige Jude irritiert Frau Kraithaim, der die zum
"Judenhaus" umfunktionierte ehemalige Pension gehört. Sie trauert
den alten, prachtvolleren Zeiten nach. Judith, die Tochter der Kraithaims,
fährt ahnungslos in eines der neuen Arbeitslager im Osten - ins "jüdische
Paradies", wie sie glaubt. Die Trennung von Judith bricht Friedhelm, dem
Sohn von Frau Pichelott, fast das Herz. Er schließt sich daraufhin
enger an Victor Klemperer an. Friedhelm ist der einzige Bewohner des "Judenhauses",
dessen Gesellschaft Klemperer akzeptiert.
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Bearbeitet am 21. Mai 2005