11. 11. 1999
11. Glaube, Liebe, Lüge
Februar 1943. Der Hunger wird immer quälender. Hinzu kommt Victors
Zwangsarbeit in einer Abdeckerei und der entsetzliche Gestank, den er abends
mit nach Hause bringt. Damit nicht genug: Der Judenratsvorsitzende Bergsohn
erklärt Victor, dass er nicht länger bereit ist, die Katze zu
dulden, die die Klemperers noch immer heimlich halten. Das Tier muss weg.
Gleichzeitig betraut Bergsohn Victor noch mit einer grausigen Aufgabe:
Er drückt ihm ein Paket für die Kraithaims in die Hand. Absender:
ein Lager in Riga. Victor bringt es nicht übers Herz, Eva die Wahrheit
zu sagen. Stattdessen setzt er die Katze "Onkelchen" heimlich aus. Selbst
Eva verlässt allmählich der Mut. Sie kann sich nicht überwinden,
den Kraithaims das Paket mit der Asche ihrer Tochter zu übergeben.
Doch Bergsohn, der zusammen mit Müller wegen der Beschlagnahmung aller
Medikamente ins "Judenhaus" kommt, macht brutal Schluss mit den gnädigen
Lügen. Die Beschlagnahme-Aktion hat für das zuckerkranke Trudchen
Treuhänder dramatische Folgen: Sie erleidet einen Zucker-Schock. Entschlossen
alarmiert Eva mitten in der Nacht Annemarie Euler. Dabei erfährt sie
aus Zufall, dass die treue Freundin Parteimitglied ist - seit 1927 schon.
Doch Annemarie ist wie immer: Auch diesmal hilft sie wieder ohne zu zögern.
Weniger barmherzig zeigt sich Bergsohn. Bislang hat er - gegen gute Bezahlung
- Weinsteins geheime Talmudschule "übersehen". Doch eines Tages wird
Weinstein samt seiner Schüler verhaftet.
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Bearbeitet am 21. Mai 2005