Jahrestage

22. 11. 2000
NEW YORK, 1968, ein Hospital in Harlem. Francines Mutter wird nach einer Messerstecherei schwer verletzt eingeliefert. Wohin nun mit Francine? Marie nimmt sie kurzerhand mit zu sich nach Hause - nicht, ohne Angst vor dem fremden Gast zu haben. Das distanzierte Verhältnis zwischen den Mädchen verwandelt sich rasch in eine Freundschaft, und der rassistische Druck von außen schweißt die beiden endgültig zusammen. Auf einem Dach hoch über Manhattan feiert Marie ihren elften Geburtstag. D.E. bittet Gesine, ihn zu heiraten, und tatsächlich stimmt sie zu. Doch vor der Hochzeit muss er noch für die NATO nach Finnland, und sie will ihre Prag-Mission erfüllen. Am Tag von Gesines Abreise, kurz nach der Ermordung Robert Kennedys, bittet D.E.s Anwalt Josephsberg sie zu sich und teilt ihr mit, dass D.E. bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sei. Die Situation in der Tschechoslowakei spitzt sich schon zu, als Gesine und Marie, die noch nichts von D.E.s Tod weiss, endlich im Flugzeug nach Prag sitzen. In der Luft ereilt sie ein Funkspruch. De Rosny bittet sie, bei der Zwischenlandung in Kopenhagen von Bord zu gehen. Am Flughafen wartet Anita, die sich als De Rosny ausgegeben hat, und Gesine erfährt aus einer Zeitungsschlagzeile den Grund für das Handeln ihrer Freundin: In Prag sind sowjetische Truppen einmarschiert. Gesine ist am Boden zerstört. Am Strand von Kopenhagen erklärt sie Anita, dass sie sich nicht noch einmal auf einen Menschen habe einlassen wollen. Der Schmerz nach dem Verlust von Jakob habe sie genug mitgenommen. Aber dafür ist es nun zu spät. Und in diesem Moment hat Gesine das Gefühl, als ob die Vergangenheit lebendig geworden wäre: Die alten Papenbrocks, Lisbeth mit Cresspahl, Jakob und D.E. scheinen sie von den Dünen aus zu betrachten. "Als Kinder, bei Gewitter in einer Kornhocke haben wir gedacht: Uns sieht keiner. Aber wir werden alle gesehen."

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Bearbeitet am 16. Dezember 2000