22. 4. 2000
Darsteller: Friedrich von Thun (Helmut Engel), Marie Munz (Julia Engel),
Christine Buchegger (Elisabeth Engel), Timothy Peach (Dr. Hubert Hofmann
jun.), Werner Haindl (Dr. Hubert Hofmann sen.), Johanna Liebeneiner (Traudl
Hofmann)
Musik: Roland Kovac; Kamera: Winfried Kleist; Buch: Cornelia Willinger;
Regie: Dieter Kehler
2. Der Papa
Für Helmut Engel bricht eine Welt zusammen. Julia, seine Tochter
und sein Augapfel, hat sich verliebt. Sich in Diplomatie übend verrät
Julia ihrem Papa noch nicht, dass sie Hubert heiraten will und der Hochzeitstermin
längst feststeht. Vielmehr organisiert sie für Papa einen Aufenthalt
in dem Kurhotel, in dem Hubert als Arzt arbeitet, so dass Helmut zwangsläufig
bei dem Fest zugegen sein wird. Dass er sich jedoch noch nicht einmal zum
Abendessen mit Hubert treffen will, hätte sie nicht erwartet. Helmut
kämpft gegen das Verlassenwerden mit dem Mut der Verzweiflung. Er
leidet wie ein Tier, was er hinter heftigen Trotz- und Wutausbrüchen
zu verbergen sucht. Denn nicht nur die eigentlich sehr natürliche
Trennung von der Tochter macht ihm zu schaffen, sondern vor allem die bevorstehende
Scheidung von seiner Frau Elisabeth. Vor fast einem Jahr hatte sie sich
in den Arzt verliebt, der sie am Blinddarm operiert hatte. Dass dieser
Dr. Hubert Hofmann der Vater von Julias Hubert ist, erfährt Helmut
erst von Traudl, der Hausdame vom Kurhotel. Sie ist die Einzige, deren
harte aber gerechten Worten Helmuts wunde Seele erreichen. Schließlich
teilen die beiden sich dasselbe Schicksal: Auch Traudl ist drauf und dran,
von Mann und Sohn verlassen zu werden, denn sie ist Huberts Mutter! Sie
macht Helmut klar, wie egozentrisch er sich gegenüber seiner Tochter
verhält, die angesichts der väterlichen Reaktionen todunglücklich
ist. Aber nicht nur ihre Worte lassen ihn nachdenklich werden. Auch durch
Elisabeth kommt er über sich ins Grübeln. Ein Familientyrann,
der keine Ahnung hat, was wirklich in seiner Familie geschieht, will er
nicht länger bleiben. Überrascht und erfreut registriert Elisabeth
seinen Sinneswandel. Als er Julias Brautstrauß fängt und schelmisch
in ihre Richtung lächelt, nickt sie ihm strahlend zu.