7. 1. 2002
3. Folge:
Hamburg wählt. Für kurze Zeit scheint der Trend umzukippen:
Der Anschlag auf Klaus Hennig hat ihm Solidarität und Sympathie eingebracht.
Doch als um 18 Uhr die erste Prognose im Fernsehen läuft, zeichnet
sich ab: die SPD bleibt zwar stärkste Partei, sie muss aber dramatische
Verluste hinnehmen. Mit diesem Ergebnis glaubt Hennig, in der Partei nichts
mehr durchsetzen zu können. Er erklärt seinen Rücktritt.
Der Gewinner des Abends ist Axel Ropert. Ein Ruck geht durch die ganze
Fraktion. Die Ämter müssen neu verteilt werden. Susanne Ropert
bietet Sigi einen Job als Referatsleiter des neuen Bürgermeisters
an. Sie ist von seiner Integrität angetan. Axel Ropert bittet Semmeling,
so etwas wie ein Gewissen für ihn zu sein: "Wenn ich einmal vergesse,
wofür ich angetreten bin, dann erinnere mich daran!" Auch für
Silke ändert sich an diesem Abend alles. Die Grünen konnten hohe
Gewinne erzielen. Silke kommt in die Bürgerschaft und wird zur haushaltspolitischen
Sprecherin gewählt. Da sie und Sigi mit ihren neuen Aufgaben nun mehr
als ausgelastet sind, bleibt immer weniger Zeit füreinander. Weil
Bruno Semmeling die hohen Forderungen des Finanzamtes nicht sofort bezahlen
kann, wird sein Gehaltskonto gepfändet. Die Bank gewährt keine
neuen Kredite, der Steuerberater hat sich nach Thailand abgesetzt, und
die Firma hat Bruno gekündigt. Nur zögerlich gesteht Bruno Sigi
seine finanzielle Notlage ein. Doch wie soll der ihm helfen? Silke versucht
mit Hilfe ihres Bruders Fred Kiefer, dem von Ropert ein Posten als Finanzsenator
in Aussicht gestellt wurde, das Finanzamt zu einer nachsichtigeren Behandlung
von Bruno zu bewegen. Doch der Finanzvorsteher Rudzki will vor den Kollegen
seine Autorität nicht aufs Spiel setzen. Er beharrt auf der korrekten
Einhaltung des Kurses gegen den Steuerzahler Semmeling. Den Antrag auf
getrennte Veranlagung, der Trude als alleinige Erbin festsetzen und Bruno
von allen Verpflichtungen freisprechen würde, wird vom Finanzamt nicht
akzeptiert. Der flüchtige Steuerberater hat den fristgerechten Antrag
versäumt. Aber es kommt noch schlimmer für die Semmelings: Das
Finanzamt lehnt die steuerliche Anerkennung der Wohnung in Dresden ab,
es sei keine Einkünfte-Erzielungsabsicht zu erkennen. Damit sind weitere
80000 Mark nachzuzahlen. Um sich vor Ort zu überzeugen, fährt
Sigi selbst nach Dresden. Er findet heraus, dass die ausführende Baufirma
pleite gegangen ist. Von der Wohnung steht nicht mehr als ein Rohbau. Im
Einverständnis mit Silke ist Sigi bereit, für seinen Vater zu
bürgen. Damit ist allerdings für das junge Paar selbst der Traum
vom eigenen Haus zerplatzt. Das verschweigt Sigi aber seinem Vater. Trotz
der überraschenden Hilfe seines Sohnes wird das alles zu viel für
Bruno. Er bricht unter den Belastungen zusammen und wird ins Krankenhaus
eingeliefert. Dort freundet er sich mit Senator Wegener an. Beiden steht
die unangenehme Prozedur einer Darmspiegelung bevor. Das verbindet. Sie
versprechen einander, sich über die Diagnose zu informieren. Während
Brunos Befund sich als harmlos herausstellt, erfährt Beton-Walter,
dass er Krebs hat. Katja bittet Sigi in einer heiklen Angelegenheit um
Hilfe. Sie soll Reeder Asmus im Auftrag von Ropert eine Baugenehmigung
für dessen private Villa beschaffen. Sie befürchtet, der neue
Bürgermeister suche einen Anlass, um sie loszuwerden. Sigi unterstützt
sie dabei. Asmus hat erkannt, dass Sigi zu den kommenden Politikern gehört.
Bei einem Fest im Hotel Atlantik bietet er ihm ein Darlehen an, das ihm
die Bürgschaft für seinen Vater erleichtern soll. Die Konditionen
scheinen günstig. Gegenleistungen sind mit dem Angebot ausdrücklich
nicht verbunden. Zwar zögert Sigi, aber als ihm Katja und Fred Kiefer
zureden und er bemerkt, dass er Gefahr läuft, Asmus zu brüskieren,
akzeptiert er dessen Angebot. Die Unzufriedenen, die Ropert bei seinem
Amtsantritt bei der Postenvergabe übergangen hat, treffen sich im
Ratskeller, um gegen den Bürgermeister Front zu machen. Zu groß
ist ihnen dessen Nähe zu Asmus. Durch die gemeinsame Arbeit kommen
sich Katja und Sigi näher. Sigi bleibt es nicht verborgen, dass der
Bürgermeister ungeniert mit seiner Frau flirtet. Er ahnt nicht, dass
sich die beiden bei einer politischen Veranstaltung treffen. Dieses Treffen
wird nicht ohne Folgen sein.
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Bearbeitet am 24. Februar 2002