Napoleon

8. 1. 2003

3. Folge:
Talleyrand kann Napoleon einen Verdächtigen für das Attentat nennen: den jungen Herzog von Enghien, der im Exil im Herzogtum Baden lebt. Enghien wird von Marquis des Caulaincourt in seinem badischen Schloss überfallen und als Gefangener nach Frankreich verschleppt. Der hübsche junge Prinz beteuert glaubwürdig seine Unschuld. Napoleon bleibt aber hart. Trotz der flehenden Bitten von Joséphine, den Prinzen zu verschonen, lässt er Enghien von einem Militärgericht zum Tode verurteilen. Gleichzeitig bringt ihm das Jahr 1804 seinen größten Triumph: Napoleon krönt sich am 2. Dezember zum erblichen Kaiser der Franzosen. Mit einer aufwändig inszenierten Kaiserkrönung in der Pariser Kathedrale Notre Dame setzt er ein in ganz Europa sichtbares Zeichen seiner Macht. Befehlsgemäß reist auch Papst Pius VII., der Napoleon wegen des neu geschlossenen Konkordats verpflichtet ist, aus Rom an. Den Akt der Kaiserkrönung, der traditionell vom Papst vollzogen wird, nimmt Napoleon symbolhaft in die eigene Hand: Er setzt sich und Joséphine die Krone selbst auf die Häupter und degradiert Pius VII. damit zum Statisten.
Obwohl Joséphine ihm keine Kinder mehr schenken kann, hält Napoleon an seiner Ehe fest. Die Bonapartes steigen zu den ersten Familien Europas auf, doch herrschen Eifersucht und Zwietracht unter den Geschwistern, die nicht genug an gesellschaftlichem Ansehen und Reichtum bekommen können. Napoleons Vorherrschaft in Europa ist indes noch nicht gefestigt.
Bevor sich die antinapoleonische Koalition formiert, marschiert Napoleon mit seiner Grande Armée in das Herz des Kontinents. Bei Austerlitz gelingt ihm nach einer grausamen Schlacht der entscheidende Sieg über die vereinigten Heere von Österreich und Russland. Nun ist er in der Lage, den Frieden nach seinen Vorstellungen zu diktieren. Da erfährt Napoleon von Caulaincourt, dass sich im bisher neutralen Preußen Widerstand regt. Napoleon überzieht Preußen mit blutigen Schlachten und festigt somit den Mythos des unbezwingbaren Feldherrn. Einen persönlichen Triumph bringt eine Nachricht aus Paris: Eleonore, eine seiner jungen Geliebten, hat ihm einen Sohn geboren.
Napoleon zieht weiter nach Osten, obwohl der Winter naht. In Polen wird er als Befreier willkommen geheißen, denn die polnischen Patrioten erhoffen sich von ihm die Rückkehr zur Selbstständigkeit. Diese Bitte trägt Gräfin Maria Walewska dem Kaiser vor, deren Schönheit ihn auf den ersten Blick verzaubert. In einer gemeinsamen Nacht verspricht der Kaiser, sich für die Einigung ihres Landes einzusetzen. Doch am nächsten Morgen zieht er bereits wieder in die Schlacht bei Eylau. Joséphine ahnt Napoleons Untreue und empfängt ihn bei seiner Heimkehr mit einer Eifersuchtsszene.

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Bearbeitet am 28. Februar 2003