Kunden und andere Katastrophen

30. 1. 2003

Buch: Ulrich König; Kamera: Ludwig Franz

1. Heut' ist nicht mein Tag
Lisa Fischer und ihre Schwester Hannah arbeiten im beliebtesten und traditionsreichsten Kaufhaus Hamburgs. Geschäftsführer des noblen Konsumtempels und Chef über 400 Mitarbeiter ist Udo Mannheimer. Seine Eltern hatten das Kaufhaus in den Wirtschaftswunderjahren aufgebaut. Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte Ada Mannheimer die Mehrheit des Hamburger Hofs an einen Konzern, besitzt aber noch Anteile, die ihr einen gewissen Einfluss ermöglichen. Udo Mannheimer hat es nicht leicht, sich gegen die Konzernherren und seine Mutter zu behaupten. Der Kaufhaus-Alltag bietet viel Stoff für unterhaltsame und spannende Geschichten. Hier treffen die unterschiedlichsten Menschen und Interessen aufeinander: auf der einen Seite die Kunden mit ihren vielfältigen Ansprüchen und Bedürfnissen, auf der anderen Seite die Angestellten, die sich nicht nur mit den großen und kleinen Problemen des täglichen Arbeits- und Privatlebens auseinandersetzen müssen, sondern darüber hinaus in eine ungewisse Zukunft blicken. Die Bilanzen zwingen Udo Mannheimer, sich nach neuen Konzepten und engagierten Mitarbeitern umzusehen. Zudem führt er mit dem Konzernchef Hannes von Oertzen einen heftigen Krieg über die Zukunft des Hauses. Von Oertzen möchte das Kaufhaus in ein Hotel umwandeln. Die ohnehin gespannte Beziehung zwischen Hannah und Lisa wird auf eine harte Probe gestellt, als Hannah Karriere macht und zur Assistentin der Geschäftsleitung aufsteigt. Konflikte sind vorprogrammiert. Der bevorstehende Besuch einer französischen Delegation, die vom Konzernvorstand Johannes von Oertzen begleitet wird, löst unterschiedliche Reaktionen im Kaufhaus Hamburger Hof aus. Von Oertzen war lange Geschäfts-führer des Kaufhauses und damit Vorgänger von Udo Mannheimer, dem Sohn des Gründers, der seit einiger Zeit die Geschicke des Kaufhauses leitet. Gerüchte machen die Runde: aus befürchteten Personaleinsparungen sollen 60 Prozent Entlassungen werden. Geschäftsführer Udo Mannheimer ist vom Pech verfolgt. Erst streikt sein Wagen, dann bespritzt ihn ein vorüberfahrendes Auto von oben bis unten mit schmutzigem Pfützenwasser. Als er an der Verkehrsampel den Übeltäter gerade noch stoppen kann, trifft er auf eine in Tränen aufgelöste junge Frau: Hannah Franke ist Angestellte einer Eventagentur und hat gerade ihren Freund, der gleichzeitig ihr Chef ist, mit einer anderen Frau erwischt. Weil der durchnässte Udo von keinem Taxi mitgenommen wird, und er im Kaufhaus erst einen trockenen Anzug finden muss, kommt er zu spät zur Begrüßung der französischen Gäste. Zu allem Überfluss hat Johannes von Oertzen auch noch seinen neuen Justitiar bei sich, Andreas von Thiede, in dem Udo einen Sportsfreund aus seinem Kendo-Club erkennt. Von ihm erzwingt Udo schließlich einen Hinweis auf den wirklichen Grund des französischen Besuches: es gibt Überlegungen im Konzern, dem der Hamburger Hof mehrheitlich gehört, aus dem Haus wieder ein Hotel zu machen, wie vor dem Krieg. Für den jungen Geschäftsführer und Sohn des Gründers ist diese Information ein herber Schlag. Im allgemeinen Trubel begegnet Udo Hannah Franke wieder. Sie ist die Schwester von Lisa Fischer aus der Damenoberbekleidung und unterwegs mit deren Sohn Jojo, der gerade einen Goldhamster gekauft hat. Den möchte er bei seiner Großmutter Charlotte Franke unterbringen, bei der er regelmäßig seine Schularbeiten macht. Sie leitet die Änderungsschneiderei des Kaufhauses und ist die Mutter von Lisa und der adoptierten Hannah.

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Bearbeitet am 11. September 2004