Pfarrer Braun

31. 3. 2005

In weiteren Rollen: Manfred Möck (Fahrer Bodo Schmidt), Heinz Baumann (Abt Nicodemus), Christian Kahrmann (Bruder Bernadus), Götz Otto (Pater Andreas), Michael Hanemann (Prior Ansgar) sowie Herbert Fux (Pater Pankraz) und Claus Wilcke (Pater Jakobus)
Regie: Dirk Regel; Buch: Hans-Jörg Bruckner; Kamera: Peter Ziesche

5. Bruder Mord
Bischof Hemmelrath hat den pfundigen Hobbydetektiv Pfarrer Braun ins Kloster Marienfels geschickt, wo er nach der alten Benediktinerregel "ora et labora" (Bete und arbeite!) abspecken soll. Die mittelalterliche Abtei, die gemäß der strengen Vorschriften ihres Abtes Nicodemus alles Technische verteufelt, ist berühmt für ihre Bibliothek, in der renommierte Übersetzer tätig sind. So besucht auch Hemmelrath das Kloster, um eine kostbare Handschrift aus dem 15. Jahrhundert, die der Kirche kürzlich vermacht wurde, von kompetenter Hand ins Deutsche übertragen zu lassen. Als der Bischof den Mönchen bei dieser Gelegenheit die Beichte abnimmt, gesteht ein unerkannt bleibender Klosterbruder, er habe "im Auftrag Gottes" getötet - und werde es wieder tun. Zu Hemmelraths Entsetzen wird tatsächlich der seit kurzem vermisste Pater Bonifacius tot aufgefunden. Besorgt um seine Ernennung zum Kardinal, sieht sich Hemmelrath gezwungen, Pfarrer Braun um möglichst unauffällige Aufklärung des Falles zu bitten. Braun lässt sich seine Freude nicht anmerken und stellt kulinarische Bedingungen, die der Bischof zähneknirschend gewährt. Gemeinsam mit Kommissar Geiger, der als Franziskaner auf Pilgerreise eingeschleust wird, nimmt Pfarrer Braun heimliche Ermittlungen auf. Doch der Hobbykriminologe kann nicht verhindern, dass mit Pater Pankraz ein weiterer namhafter Übersetzer unter merkwürdigen Umständen das Zeitliche segnet. Pankraz' rätselhafte letzte Worte "Nag Hammadi" bringen Pfarrer Braun dann auf die richtige Spur: Bonifacius und Pankraz haben neu entdeckte Schriften aus Qumran und Nag Hammadi übersetzt, die einige kirchenpolitische Sprengkraft besitzen: Nach ihnen wäre nicht Petrus, sondern Johannes der Kirchengründer, was das Papsttum in Frage stellen würde. Und der Mörder will unter allen Umständen verhindern, dass dieses Wissen das Kloster verlässt. Pfarrer Braun schwebt in großer Gefahr.

Da wir alle die "Lindenstraße" gesehen haben, war der Fall schnell gelöst, denn natürlich ist die Stimme Christian Kahrmanns bekannt. Es wäre sinnvoll gewesen, sie im Beichtstuhl zu verstellen. Aber wie bei den Vorgänger-Leichen war auch hier die Suche nach dem Mörder eher zweitrangig. Besonderes Augenmerk legten die Macher auch dieses Mal auf die Besetzung. Bis in die Nebenrollen war dieser Fernsehfilm sehr gut besetzt. Allen die Schau gestohlen aber hat Claus Wilcke, der aus seinen wenigen Textzeilen alles herausholte. Hier ist die Frage gestattet, weshalb man ihn im Fernsehen so selten sieht.

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Bearbeitet am 10. Mai 2005