23. 10. 2004
1. Aufstieg einer Dynastie
Die Medici, die sich als Händler und Geldverleiher betätigen,
sind bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine der einflussreichsten
Familien in Florenz. Dank ihrer Handels- und Bankgeschäfte in ganz
Europa wird die Familie zu einer der reichsten und mächtigsten Italiens.
Dem Geschlecht der Medici entstammen Stadtherren, Staatsmänner, Kaufleute
und Päpste. Seit dem 14. Jahrhundert nutzen die Medici ihre Macht
und ihren Einfluss, um eine Bewegung in Gang zu setzen, die zur wichtigsten
kulturellen und künstlerischen Westeuropas werden sollte: die Renaissance.
Leonardo da Vinci, Michelangelo, Botticelli, Galilei ... - sie alle wurden
von den Medici gefördert.
Während
sich das übrige Europa im 15. Jahrhundert noch ganz unter der Herrschaft
der katholischen Kirche befindet, kündigt sich im Florentiner Kultur-
und Geistesleben bereits eine von den Medici entscheidend getragene tief
greifende Wandlung an. Cosimo de Medici und sein Vater Giovanni gründen
die mächtigste Bankdynastie der damaligen Welt, Prinzen und Päpste
zählen zu ihren Kunden. Cosimo "der Alte" entledigt sich seiner politischen
Gegner und dominiert bald das politische Leben der Stadt Florenz. Außerdem
ist er einer der reichsten Männer Italiens und fördert als Mäzen
Künstler, Gelehrte und Architekten. Ihm sind einige Schmuckstücke
der Renaissance zu verdanken: Bei seinem Freund Filippo Brunelleschi gibt
er die berühmte Kuppel des Doms Santa Maria del Fiore in Auftrag,
und auch der David von Donatello, vermutlich das erste nackte Standbild
der Renaissance, entsteht in seinem Auftrag. In Florenz weht ein frischer
kreativer Wind, der die Stadt in neuer Pracht erstrahlen lässt. Nach
Cosimos Tod verleiht ihm die Republik Florenz der Beinamen "Vater des Vaterlandes".
Bild: ARTE
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Bearbeitet am 24. November 2004