26. 7. 2004
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1. Mythos Tannenberg - Der Krieg im Osten
August
1914. Wenige Tage nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs drucken die Zeitungen
des Kaiserreiches erschreckende Nachrichten: Die Russen sind über
die östliche Landesgrenze durchgebrochen und stehen nun auf heimatlichem
Boden: in Ostpreußen. Erste Gerüchte von "brandschatzenden"
und "vergewaltigenden" Russen machen die Runde. Unter der Bevölkerung
Ostpreußens bricht Panik aus. Die Menschen packen das nötigste
zusammen und flüchten vor den heranziehenden Russen. Der Kommandeur
der 8. Armee, der Ostpreußens verteidigen soll, verliert die Nerven:
Er will deutschen Boden aufgeben und plant den Rückzug bis zur Weichsel.
Die Oberste Heeresleitung beschließt: der Kommandeur der 8. Armee
wird abgelöst. An seiner Stelle werden zwei erfahrene Kriegshelden
nach Osten beordert, um Ostpreußen zu retten. Paul von Hindenburg
wird zum neue Kommandeur der 8. Armee. Sein Generalstabschef wird Erich
Ludendorff. Die Schlacht, die beide in Ostpreußen siegreich bestehen,
geht in die Geschichte ein und begründet den Tannenberg - Mythos.
Doch die Schlacht von Tannenberg begründet nicht nur einen Helden-,
und Siegermythos, sondern ist Auftakt für einen mehrjährigen,
furchtbaren Krieg im Osten, der zahllose Opfer fordern und erst durch den
Friedensschluss vom Brest-Litowsk beendet werden wird.
"Mythos Tannenberg" zeigt nicht nur die wahre Geschichte der Schlacht
von Tannenberg, sondern beleuchtet auch Ereignisse und Hintergründe,
die lange vergessen waren. Die Dokumentation rekonstruiert die Realität
an der Ostfront jenseits aller Mythen, beleuchtet das Schicksal von Frontsoldaten,
Kriegsgefangenen und Flüchtlingen als Resultat eines grausamen Krieges
im Osten. So erinnert sich der heute 102 - jährige Alfred Schilla
an die Angst und die Sorge der ostpreußischen Bevölkerung zu
Kriegsbeginn. Emmy Brümmer berichtet eindrucksvoll, wie sie als Kind
mit ihrer Familie vor den Russen flüchtete. Hubertus von Hindenburg
gibt einen lebendigen Einblick, von seinem Großvater Paul von Hindenburg
- jenseits aller Mythenbildung.
Aufwendige Neudrehs u. a. in Russland, Litauen und Polen sowie Fotos
und Filmmaterial aus internationalen Archiven, das z.T. zum ersten Mal
im deutschen Fernsehen gezeigt wird, ergänzen die sorgfältig
recherchierte Dokumentation. Und lassen ein Stück längst vergessene
deutsch-russische Geschichte wieder lebendig werden.
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Bearbeitet am 4. August 2004