10. 10. 2008
In weiteren Rollen: Susanne Bormann (Conny Becker), Teresa Harder (Rita
van Damme), Jana Klinge (Nike Burkhard), Heiko Senst (Paule), Eberhard
Kirchberg (Brandt), Viktoria Deutschmann (Coco), Marie Gruber (Archivarin),
Margarita Broich (Helga Kowalski)
Musik: Marco Meister, Robert Meister; Kamera: Michael Wiesweg, Frederic
Bartier; Szenenbild: Alexandra Pilhatsch, Lisa Loher, Marco Minierski;
Buch: Clemens Murath; Regie: Dagmar Hirtz
15. Bluesgewehr
Auf dem Plattenspieler liegt die schwarz glänzende LP vom Vorabend.
Raue Töne dröhnen aus des Lautsprechern der Musikanlage, als
Schumann diese anstellt: verzerrte Akkorde, Schlagzeug, Bass und die rotzige
Stimme des Sängers, der den Widerstand gegen ein korruptes Regime
beschwört. Der Blick des Haupt-kommissars wandert durch das verwohnte
Altbauzimmer mit den hohen Stuckwänden. Diverse Instrumente, Gitarren,
ein Klavier, Schallplatten und CDs füllen den Raum. Auf dem Nachttisch
dann ein Häufchen Kokain, daneben eine halb leere Sektflasche, eine
weitere leere Flasche auf dem Boden. Der leblose Körper von Willy
Burkhard liegt auf dem zerwühlten Bett. Verletzungen sind nicht sichtbar,
nur etwas getrocknetes Blut unter der Nase. Offenbar hatte der ehemalige
Rockstar eine heiße Liebesnacht hinter sich, wobei ihm der maßlose
Drogenkonsum zum Verhängnis wurde. Dennoch wird Schumann den aufdringlichen
Gedanken nicht los, Willys Tod habe einen anderen Hintergrund. Ein zerknittertes
Foto auf dem Schreibtisch des Rockstars, das eine junge Familie vor einem
hübschen, aber etwas heruntergekommen Haus zeigt, lässt dem Kommissar
keine Ruhe. Der Obduktionsbericht gibt letztlich Aufschluss über das
Geschehene: Willy wurde vergiftet. Schumann und seine Kollegen nehmen sofort
die Ermittlungen auf. Sie erfahren bald über Willys turbulente Vergangenheit
in der DDR, über seinen Hass gegen das unterdrückende Regime
und über seine Gefängnisstrafe. Sie finden auch jenes Haus auf
dem Foto. Einst lebte dort Willys engster Kumpel. Dieser hegte wohl lange
Zeit Pläne, die DDR zu verlassen, doch er wurde verraten und kam schließlich
im Gefängnis zu Tode. Willy hatte dessen kleine Tochter Conny zu sich
und seiner Tochter Nike geholt. Nach dem Ende der DDR wurde es ziemlich
ruhig um Willy und seine Freunde. Das aber sollte sich jetzt ändern,
denn die Rock-Band bereitet sich auf ein Comeback vor. Die "Wiedervereinigung"
verläuft allerdings nicht ohne Hindernisse. Schumann recherchiert
über den handfesten Streit, der sich zwischen Willy und dem Gitaristen
Paule ereignet haben soll. Willy hatte offenbar Paule vor kurzem erst aus
der Band gefeuert. Rasch lassen sich viele weitere Indizien finden, die
Paule als Täter besonders verdächtigerscheinen lassen. Obwohl
dieser vehement seine Unschuld beteuert, kommt es schließlich zur
Verhaftung. Unter den Fans der Band macht sich damit ziemlicher Unmut breit,
dem Schumann und Henry Weber nur knapp und nicht gänzlich unbeschadet
entkommen können. Doch von der Lösung ihres Falles sind sie trotzdem
weit entfernt. Ein erneuter, intensiverer Blick in Willys Vergangenheit
wirft schließlich Licht auf bislang ungeklärte Fakten und bringt
die Kommissare auf eine interessante heiße Spur
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Bearbeitet am 10. November 2008