Der Kriminalist

24. 10. 2008

In weiteren Rollen: Thomas Thieme (Martin Brandler), Marie Zielcke (Alice Brandler), Katharina Schubert (Leonie Bergan), Wolfram Koch (Henning Wolff), Steffen Schroeder (Robert Brandler), Cornelia Schmaus (Frau Wendrich)
Musik: Marco Meister, Robert Meister; Kamera: Michael Wiesweg; Szenenbild: Alexandra Pilhatsch; Buch: Esther Bernstorff; Regie: Dagmar Hirtz

17. Schlaflos
Es ist bereits spät in der Nacht, als Hanna und Jakob die mollige Wärme ihrer Betten verlassen. Die Geschwister drängt es nach draußen, auf den Spielplatz, zu dem sie sich mit Taschenlampen den Weg bahnen. Für den Fünfjährigen bedeutet der kurze Ausflug eine Mutprobe. Er soll erfahren, dass die Nacht nicht anders als der Tag ist. Und fast hätte die kleine Hanna ihren Bruder überzeugt, wäre da nicht plötzlich ein dumpfes Geräusch zu hören, das die Kinder aufschrecken lässt. Flackerndes Blaulicht erhellt wenig später die Dunkelheit. Auf der Straße liegt der leblose Körper eines jungen Mannes. Die offene Wunde an seinem Kopf bezeugt, wie brutal Robert Brandler niedergeschlagen wurde. Sein Schwiegervater hat ihn als erster entdeckt. Der alte Mann wollte an diesem Abend noch die Übergabe der Führung seines Bauunternehmens mit Robert bereden. Er hatte den ehrgeizigen und arbeitsamen jungen Mann in sein Herz geschlossen, mehr noch als seine eigene, mittlerweile hochschwangere Tochter Alice. Robert wäre ein würdiger Nachfolger, zumal dieser bei der Hochzeit auch den Namen der Familie angenommen hatte. Hauptkommissar Schumanns Ermittlungen zeichnen jedoch bald ein ganz anderes Bild von Robert: Dieser war in schwierigen familiären Verhältnissen aufgewachsen und neigte als Jugendlicher zur Gewalt. Vor allem aber litt Robert unter Schlaflosigkeit, die ihn allabendlich in eine heruntergekommene Bar trieb. Vor sechs Monaten führte die stetige Übermüdung zu einem Unfall, der folgenlos geblieben wäre, hätte Robert dabei nicht Leonie Bergan getroffen. Die junge Frau leidet an einer Krankheit, die ihr nicht erlaubt, tagsüber ihre Wohnung zu verlassen. Somit zieht es sie nachts auf die Straßen Berlins. Offenbar war es dieser Umstand, der auf Anhieb diese beiden Menschen einander verstehen ließ. Doch nicht allein die innige Freundschaft zu Leonie veränderte Roberts Leben. Zur gleichen Zeit traf Robert wohl seinen ehemaligen Betreuer aus dem Jugendclub wieder. Schumann kommt einem ohne Zweifel gestörten Verhältnis zwischen Robert und dem damaligen Sozialarbeiter Henning Wolff auf die Spur. Wolff wird für Schumann und seine Kollegen zum Hauptverdächtigen. Allerdings fehlen handfeste Beweise. Erst ein bislang ungeachtetes Indiz führt die Kommissare auf eine heiße Spur und verleiht dem Fall schließlich eine überraschende Wendung.

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Bearbeitet am 10. November 2008