31. 10. 2008
In weiteren Rollen: Heikko Deutschmann (Hannes), Michael Schenk (David
Degen), Boris Aljinovic (Jürgen Pelkow), Wolfgang Packhäuser
(Herr Simonicz), Jannis Michel (Sebastian)
Musik: Fabian Römer; Kamera: Henning Jessel; Szenenbild: Alexandra
Pilhatsch; Buch: Markus Hoffmann; Regie: Buddy Giovinazzo
18. Ruhe in Frieden
Längst wäre Sebastian mit seinen Freunden auf dem neuen Spielplatz,
hätte es seine Mutter an diesem Tag nicht verboten. Piraten wollten
sie spielen. Und sich verkleiden. Stattdessen ist Sebastian allein. Auf
dem Boden im Baumhaus ersetzen einige Spielfiguren seine Freunde. Schnell
findet der Junge jedoch Ablenkung in einem Lichtreflex, der plötzlich
an die Decke fällt. Neugierig sieht Sebastian nach draußen zum
Garten des Nachbarn, kann aber nichts erkennen. Doch dann ist es wieder
da, das Licht. Als Hauptkommissar Schumann zum Tatort gerufen wird, ist
Sebastian seit einigen Stunden verschwunden. Seine Eltern können ihn
nirgends finden. Bei Freunden wie auch Nachbarn haben sie gesucht. Es gibt
kaum Zweifel, dass Sebastian entführt wurde. Dabei haben Magda und
Hannes Gengenbacher versucht, genau einer solchen Situation vorzubeugen:
Das Haus der kleinen Familie umstellen Zäune, zudem überwachen
Kameras das Grundstück. Dennoch hatte der Täter offenbar das
einzige Schlupfloch entdeckt, das direkt zum Nachbargarten führt.
Simonicz, ein einsamer älterer Mann hatte es lange schon in den Zaun
geschnitten, um ab und zu mit Sebastian spielen zu können. Blutspuren
lassen allerdings vermuten, dass der Junge gewaltsam verschleppt wurde.
Die Ermittler finden zudem Schuhabdrücke und einen Nikotinkaugummi.
Ähnliche Spuren hatten vor etwa einem Jahr zur Festnahme von Jürgen
Pelkow geführt, der offenbar versucht hatte, einen siebenjährigen
Jungen zu missbrauchen. Magda Gengenbacher kennt den alten Fall nur allzu
gut, denn die Psychologin arbeitet auch mit Sexualstraftätern. Nach
einer Therapie hatte sie damals befürwortet, Pelkow als Freigänger
zu entlassen. Kurz darauf verschwand ein kleiner Junge, Kolya Degen. Aufgrund
mangelnder Beweise wurde Pelkow jedoch nie verurteilt. Im Fall des kleinen
Sebastian liegen den Kommissaren wiederum keine handfesten Beweise gegen
den mutmaßlichen Straftäter vor. Die Zeit drängt. Bruno
Schumann und seine Kollegen Henry und Jana beunruhigt sehr, nach wie vor
kein Lebenszeichen von Sebastian erhalten zu haben. Gleichzeitig versuchen
sie den Eltern gegenüber Ruhe zu bewahren. Doch bei Frau Gengenbacher
liegen die Nerven absolut blank. Allein der kriminalistische Instinkt des
Hauptkommissars bewegt diesen, weiterhin an einem Bezug zwischen den beiden
Fällen zu glauben. Schumann entgeht das verstörte Verhalten von
David Degen, Kolyas Vater, nicht. Ohnehin glaubt dieser an eine Schuld
der Therapeutin am Tod seines kleinen Sohnes, dessen Leiche nie gefunden
wurde. Degen weigert sich vehement, im Fall Sebastian zu helfen. Im Gegenteil:
er gibt sogar zu, selbst den Jungen entführt zu haben. Nichts kann
ihn jedoch bewegen, sein Versteck zu verraten. Dabei läuft den Kommissaren
die Zeit davon.
In dieser Episode gab es keinen Toten, es gab keinen aktuellen Mord, der aufgeklärt werden musste. Es ging darum, einen Mord zu verhindern. Das hatte gesessen. Wie die ganze Staffel wieder sehr gut war. So weit ich in diesem Jahr Krimis gesehen habe, ist diese Serie die beste. Besonders beeindruckend ist Christian Berkel in der Titelrolle.
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Bearbeitet am 11. November 2008