Moderator: Marco Schreyl
Juroren: Anja Lukaseder, Andreas "Bär" Läsker & Dieter
Bohlen
Kandidaten: Jermaine Alford, Sahra Drone, Stella Salato, Collins Owusu,
Benjamin Herd, Rania Zeriri, Monika Ivkic, Linda Teodosiu sowie Fady Maalouf
und Thomas Godoj
Besondere Gastauftritte: Menderes Bagci, Mario Teusch
01. | 23. 1. 2008 | Casting I |
02. | 27. 1. 2008 | Casting II |
03. | 30. 1. 2008 | Casting III |
04. | 02. 2. 2008 | Casting IV |
05. | 06. 2. 2008 | Casting V |
06. | 09. 2. 2008 | Casting VI |
07. | 13. 2. 2008 | Best of Casting |
08. | 16. 2. 2008 | Recall I |
09. | 20. 2. 2008 | Recall II |
10. | 23. 2. 2008 | Recall III |
11. | 08. 3. 2008 | Die Top 15 - Jetzt oder nie |
12. | 15. 3. 2008 | Mottoshow I |
13. | 22. 3. 2008 | Mottoshow II |
14. | 05. 4. 2008 | Mottoshow III |
15. | 12. 4. 2008 | Mottoshow IV |
16. | 19. 4. 2008 | Mottoshow V |
17. | 26. 4. 2008 | Mottoshow VI |
18. | 04. 5. 2008 | Mottoshow VII |
19. | 11. 5. 2008 | Halbfinale |
20. | 18. 5. 2008 | Finale |
Inhalt:
RTL sucht einen neuen Sangeskünstler. Zu diesem Zweck veranstaltet
man ein Casting. Etwa 30000 junge Leute, deren Maximalalter 30 Jahre nicht
übersteigen darf, dürfen vorsingen. Die meisten jodeln wohl vor
dem Tonmeister und einer Kamera. Die interessantesten Kandidaten schaffen
die nächste Runde und dürfen vor den drei Juroren trällern.
Hier tummeln sich Könner und Nichtskönner und holen sich ihre
Noten ab. Etwa 120 Personen kommen in die dritte Runde, den Recall. Hier
wird weiter ausgesiebt, nur 15 Kandidaten bleiben nach dem Urteilsspruch
der Jury übrig. Diese 15 stellen sich in der 4. Runde dem Fernsehvolk
und der Jury: fünf Sangeskünstler bestimmt das Fernsehvolk, fünf
die Jury, und fünf fliegen raus (wobei sich eine Schnitte in die Nr.
3 der Kandidaten verguckte und so dem Fernsehvolk optisch erhalten blieb).
Die verbleibenden zehn Kandidaten werden nach dem Prinzip der zehn kleinen
Negerlein (man verzeihe mir die Reste meines Rassismus) dezimiert. Im Finale
stehen die letzten zwei, der eine bekommt vielleicht alles, der andere
eher nix. - In diesem Fall stand der schwule Libanese Fady Maalouf gegen
den Hartz-IV-Empfänger Thomas Godoj. Die Auftritte der jugendlichen
Sängerinnen und Sänger wurden lustvoll von den Juroren seziert
und kommentiert. Dabei wusste Dieter Bohlen genau, wie das Spiel funktioniert.
Es geht eben nicht nur um Sangeskunst, sondern auch darum, das Fernsehvolk
dazu zu motivieren, beim Sender anzurufen und ihm so Kohle aufs Konto zu
spülen. Also wurde der sechzehnjährige Benjamin Herd von Bohlen
zur "Rampensau" aufgeblasen: ich fand sein Stimmchen dünn, seine Mimik
einfältig, sein Benehmen unterirdisch, aber sein Aussehen sorgte bei
kleinen Mädchen für ... nun, das lassen wir und überlassen
die genaue Beschreibung der Vorgänge im Teenie-Schlüpfer Herrn
Bohlen. Was der also schon wusste, wusste "Bär" Läsker nicht
und pöbelte das Kind an: "Du nervst!" Das war ungehörig, entsprach
allerdings dem Niveau des Kandidaten; immerhin war Läsker dafür
verantwortlich, dass der Teenie-Boy uns mit seinen Sangeskünsten und
seinen Fratzen erfreute, also lag der Fehler eindeutig bei ihm. (Das disqualifiziert
ihn in meinen Augen vollständig. In der sechsten Staffel sollte man
auf ihn verzichten: Professionalität ist keine Einbahnstraße,
gutes Benehmen auch nicht!) Immerhin sorgte das für Gesprächsstoff,
Quoten und Kohle. Die Bild-Zeitung, das Blatt für's gehobene Volk,
schoss sich auf den Libanesen ein. Kurz: das Humpahumpa ging fröhlich
weiter. Die Medien verbreiteten die Soap-Geschichten der Kandidaten, DSDS
unterstützte dies durch ein paar Film-Happen. Der Hartz-IV-Empfänger
gewann, dem Libanesen kamen die Tränen, er guckt in die Röhre.
Kritik:
Seit der elften Folge war klar, wer das Rennen machen würde: Thomas
Godoj. Entsprechend langweilig war der zweite Teil der fünften Staffel.
Das konnte auch das Gewese um Benjamin Herd nicht ändern. Und dann
ist es schon traurig, wenn der Auftritt von Mario Teusch in einer Mottoshow
das beste in der Folge war. Wirklich unterhaltsam waren also nur die Castings,
denn hier tauchten die wirklichen Künstler auf. Anders als die Szenen
der Mottoshows sind diese Auftritte für RTL zukünftig bares Geld
wert, denn das kann man auch noch in zehn Jahren senden, die Künste
Stella Salatos hingegen nicht. Und um Wiederverwertung geht es im Kommerz-Fernsehen.
- Weshalb RTL in mehreren Wochen Jugendliche zu Stars aufbaut und sie nach
DSDS im Orkus der Geschichte verschwinden lässt, verstehe ich auch
nicht. Es geht doch wohl um Geld. Die Kandidaten werden aufgebaut, sie
sind bekannt, aber RTL setzt diese Bekanntheit nicht weiter ein. Dabei
hat der Sender genug Trash-Sendungen und Soaps, in denen die Ex-Kandidaten
weitergereicht werden könnten. Offenbar haben die RTL-Bonzen schon
genug Kohle auf ihren Konten durch Telefon-Votings (Mama Bohlen spielte
auch mit!). - Besonders peinlich wirkte Marco Schreyl auf mich. Viel zu
sagen hat er nicht, und das wenige musste er noch von Kärtchen ablesen.
Kann er sich das nicht merken? Wenn Kulenkampff das früher konnte,
wird Schreyl seine dürftigen Auftritte doch wohl auch ohne Spickzettel
absolvieren können? Gut, er kann es nicht.
Hinweis: Die ersten vier Staffeln sind bei bamby nicht erfasst. Die sechste Staffel hingegen wurde ebenfalls erfasst und bewertet.
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Bearbeitet an Fronleichnam 2008 & 24. Juli 2009
(C) Norbert Korfmacher