Nils Holgerssons wunderbare Reise
Literatur, Drama
ARD

Personen: Justus Kammerer (Nils Holgersson), Bastian Pastewka (Martin), Katja Riemann (Akka von Kebnekaise), Udo Schenk (Smirre), Pauline Rénevier (Åsa Berggren), Ralf Schmitz (Alfred), Yvonne Catterfeld (Daunenfein), Ben Becker (Gorgo), Stephanie Japp (Stina Holgersson), Hinnerk Schönemann (Ole Holgersson), Hanns Zischler (Kobold), Kurt Krömer (Formula), Cecilia Ljung (Selma Lagerlöff), Jan Josef Liefers (Bataki) u.a.

Musik: Stefan Hansen; Kamera: Philipp Timme und Alex Lindén; Buch: Meibrit Ahrens und Martina Müller; Regie: Dirk Regel

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1.  25. 12. 2011  Der Aufbruch
2. 26. 12. 2011 Die Bewährung

Hinweis: Zur Serie brachte die ARD auch ein "Making of", das zeigte, wie man mit den Tieren umging.

Kritik: Unglaublich, aber wahr: Die Geschichte von Nils Holgersson wurde nur drei Mal verfilmt. Vor fünfzig Jahren machten sich die Schweden daran, den Stoff zu verfilmen und gewannen für einen Gastauftritt den König. Das Ergebnis war unbefriedigend und überzeugte nur durch die Landschaftsaufnahmen. Knapp zwanzig Jahre später machten sich die Japaner an eine Trickfilmversion mit 52 Episoden, die noch heute mit schöner Regelmäßigkeit im deutschen Fernsehen Kinder verzückt, denn jedwede Grausamkeit der literarischen Vorlage wurde gestrichen. Eine Neuinterpretation des Werkes war also überfällig.
Konnte das den Deutschen gelingen? Nun ja ... Das fing zäh an, weil man knapp dreißig Minuten brauchte, um die Vorgeschichte zu erzählen. Diese war so überflüssig, sie half niemanden. Aus guten Gründen erspart uns die literarische Vorlage dergleichen. Sobald Nils geschrumpft war und mit den Gänsen aufbrach, kam Leben in die Bude. Das wurde auch nicht mehr durch eine unnötige Liebesgeschichte und eine Nebenhandlung um zwei Landstreicher gestört. Weshalb man dieses überflüssige Beiwerk gezeigt hat, weiß ich nicht. Die Liebesgeschichte kam zudem noch sehr altbacken daher, denn Åsa läuft ihrem Angebeteten hinterher. Schwamm darüber! Mich stört auch nicht, dass die Tricktechnik nicht ganz ausgereift war; natürlich hätte man das mit viel Geld lösen können, aber im Mittelpunkt steht - zumindestens bei mir - die Geschichte. Und da bin ich fast vier Stunden lang an zwei Weihnachtstagen sehr gut unterhalten worden. DAS war der Weihnachtskracher 2011, und die ARD darf sich damit rühmen. Justus Kammerer muss damit leben, dass ihn "sein" Nils noch viele Jahre verfolgen wird. Armer Justus! (Es gibt aber Schlimmeres: die meisten Schauspieler können sich nicht mit einer Rolle schmücken, die sie ein Leben lang "verfolgt".)

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Bearbeitet am 7. Januar 2012

(C) Norbert Korfmacher